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Es ist der wichtigste Wettkampf der Schokoladen-Künstler: Noch nie hat es ein Schweizer an den World Chocolate Masters in die Top 5 geschafft. Nun ist in Paris Elias Läderach vom gleichnamigen Familienunternehmen gleich fünffacher Chocolatier-Weltmeister geworden. Neben der Gesamtwertung gewann der Glarner vier von sieben Kategorien.
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Quelle worldchocolatemasters.com
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Süsser WeltmeistertitelElias Läderach gewinnt als erster Schweizer den Chocolate MasterAusgetragen wird der Wettbewerb nur alle drei Jahre. Er gilt als der härteste in der Branche: Während dreier Tage haben sich die 20 weltbesten Chocolatiers in Paris gemessen. 20 Nationen nehmen daran teil, die jeweiligen Vertretungen müssen sich im Vorjahr in nationalen Ausscheidungen dafür qualifizieren. Elias Läderach hat das im September 2017 geschafft. Der 30-Jährige ist Enkel des Gründers Rudolf Läderach und repräsentiert die Läderach (Schweiz) AG in dritter Generation. Dieser gehört auch sein um zwei Jahre älterer Bruder Johannes an, der das Unternehmen mit insgesamt über 800 Beschäftigten als Geschäftsführer leitet.
Zwei Jahre lang hat sich Elias Läderach intensiv aufs World Chocolate Masters vorbereitet. «Er kann’s noch immer nicht fassen. Seine erste Teilnahme – und gleich Weltmeister! Geträumt habe er seit vielen Jahren davon, das schon, gibt er zu, aber der Respekt vor der Konkurrenz sei enorm gewesen», schreibt die «SonntagsZeitung». Bisher hat es noch kein Chocolatier aus der Schweiz, der Schoggination überhaupt, unter die Top 5 gebracht, eigentlich erstaunlich. Elias Läderach hat eine Erklärung: Die Meister-Chocolatiers kommen aus Japan, Frankreich oder den USA, wo sie mit staatlicher Unterstützung auf den Wettkampf gedrillt werden, so die «SonntagsZeitung» weiter.
Läderach ist ein Unternehmen, das sich zu christlichen Werten bekennt. Inhaber Jürg Läderach beginnt jede Verwaltungsratssitzung mit einem Bibelvers. Die Botschaft habe immer einen aktuellen Bezug, berichten Teilnehmer – bei erfolgreichen Umsätzen etwa Aphorismen zu Demut, zu Bescheidenheit, zu Dankbarkeit. In einem Interview antwortete Läderach auf die Frage nach seiner Lieblingsstelle in der Bibel: «Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.»
«Die meisten von uns im Management sind zwar nicht bibelfest», sagte der frühere CEO Ralph Siegl in der «Südostschweiz». «Doch für uns ist die Botschaft wichtig. Wir haben es mit grundehrlichen und authentischen Eigentümern zu tun.» Jürg Läderach, der Patron, sei in keiner Art und Weise missionarisch. Doch wer bei Läderachs arbeiten will, muss sich die Werte Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Vertrauen auf die Fahne schreiben. Die Konfession spielt dabei keine Rolle. «Als das Unternehmen noch kleiner war, wusste jeder, was galt. Bei 800 Mitarbeitern muss man die Unternehmenskultur, den Sinn und das Wie bewusster thematisieren», sagte Siegl.Die Familie Läderach schöpft aus ihrem Glauben sehr viel Kraft und Ruhe und das gibt der Firma und damit auch den Mitarbeitern ein hohes Mass an Stabilität und Demut. In der «Finanz und Wirtschaft» ergänzte Johannes Läderach: «Der Glaube gibt mir eine Orientierung – sowohl persönlich als auch beruflich.»
Herzlich, Markus Baumgartner
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