Je näher das Weihnachtsfest rückt, desto hektischer wird unser Alltag. Um dem Trubel entgegen zu wirken, entstand nun ein Pop-up-Store, der nichts verkauft. Es ist ein unkonventionelles Angebot der Cityseelsorge der katholischen Kirche in St. Gallen.





Bild kathsg.ch

Raum der Stille im Advent

Unkonventionelles Angebot im Pop-Up-Store

Im Pop-up-Store in St. Gallen kehrt im Dezember für einen Monat Stille ein. Der neue Laden verkauft nichts, sondern schenkt Stille. «PopUpStille» heisst das neue Projekt der Cityseelsorge und von «Kirche in der City». Das Ressort «Spiritualität und neue Gottesdienstformen» der Cityseelsorge will mit dem Laden einen Ort der Ruhe inmitten des vorweihnachtlichen Trubels schaffen, eine Ergänzung zum üblichen Angebot in der Stadt: Entschleunigung, Berührung und Meditation, schreibt das «St. Galler Tagblatt».

 

Der Pop-up-Store besteht aus zwei Räumen. Der erste längliche Raum sorgt für Entschleunigung: Die Gäste werden am Tresen direkt beim Eingang begrüsst. Dort können sie ihre Einkäufe und Jacken abgegeben und sich mit einem Tee aufwärmen. Ein Schreiner hat eigens für dieses Projekt Holzstühle gemacht. Auf diesen mit weissem Fell überzogenen Sitzgelegenheiten können die Gäste zur Ruhe kommen, via MP3-Player sanfte Musik hören oder sich die Hände massieren lassen. Im zweiten Raum wird es dann ganz still. Dort stehen Utensilien wie Matten, Kissen und Hocker für Meditationen bereit.

 

Was verbindet die Kirche mit der Meditation? «In der Stille nimmt man sich anders wahr. Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist für mich bereits eine Form der Spiritualität», erklärt Matthias Wenk von der Cityseelsorge dem «St. Galler Tagblatt». Die Stille und das In-Sich-Gehen sei schon immer ein wichtiger Aspekt von Glauben gewesen. Hier könne man unverbindlich vorbeikommen und ausprobieren. Die Cityseelsorge hat daher bewusst einen Laden in der Stadt gewählt und keinen kirchlichen Raum, «um ein Angebot für viele zu sein.» Betreut wird der Laden jeweils von mindestens zwei Personen. An Helferinnen und Helfern mangelt es dem Pop-up-Store nicht. «Wir haben mindestens 25 Freiwillige, die uns aushelfen», sagt Wenk.

 

Das Bedürfnis für ein solches Angebot sei vorhanden. Aus eigener Erfahrung suchten in der heutigen Zeit viele Personen die Stille, sagt der Seelsorger. Er hofft, dass Besucherinnen und Besucher durch das Projekt erfahren, welchen positiven Einfluss die Stille auf ihren Alltag haben kann. Für Wenk ist dieser Ort der Stille im weiten Sinne eine Form des Gottesdienstes. Er hilft beim Bewältigen des Alltags.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

 

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