«Experiment: ich lade, beschränkt auf fünf Personen, meine Facebook-Freunde ins Pfarrhaus Appenzell ein. Ob ich bis heute Abend die Gästeliste voll habe?», schrieb Lukas Hidber auf Facebbok. Er ist Pfarrer in der katholischen Kirchgemeinde St. Mauritius in Appenzell. Einige Stunden später hatten zahlreiche Personen den Beitrag «geliked».





Bild Quelle Sonntag.ch
 
 

Pfarrer bekocht Facebook-Freunde

Lukas Hidber wagte ein Experiment

«Es war eine ganz spontane Idee», erklärt Lukas Hidber seine Social-Media-Aktion dem Pfarrblatt des Bistum St. Gallen. «Ich war neugierig, was passiert, und wollte herausfinden, ob und vor allem welche Personen sich melden.» Damit nicht plötzlich 100 Personen vor der Pfarrhaustür stehen, hat er die Zahl auf fünf beschränkt. Denn an seinem Esstisch haben zusammen mit ihm maximal sechs Personen Platz. «Das Wagnis war natürlich, wie sich die Gäste untereinander verstehen. Sie kannten sich vorher nicht, ich war das einzige Verbindende», so Hidber. Er sah diesem Abend mit freudiger Erwartung entgegen.

Sönd Wöllkomm: Für seine Gäste hat Lukas Hidber, der leidenschaftlich gerne kocht, keine Mühen gescheut. Mehrere Stunden stand er in der Küche, um ein besonderes Menü vorzubereiten: Spargelsuppe, Salat, Schweinsfilet und Grappasorbet als Dessert. Die Gäste, drei Frauen und zwei Männer aus verschiedenen Regionen der Ostschweiz, kamen schon beim Aperitif miteinander ins Gespräch. Auch wenn sich nicht alle kannten, war die Atmosphäre von Anfang an sehr locker und auch Gesprächsthemen seien reichlich vorhanden gewesen. Die Zeit sei schnell vergangen.

Lukas Hidber, der Facebook seit einigen Jahren für die Kontaktpflege nutzt, bezeichnet den Abend als «einen vollen Erfolg». «Am meisten überrascht hat mich, dass mein Experiment so viele Reaktionen ausgelöst hat», sagt Hidber: Neben zahlreichen privaten Nachrichten auf Facebook wurde er auch im Alltag oft auf die Einladung angesprochen. Viele wollten wissen, wie der Abend gelaufen ist. Der eine oder andere habe gesagt: Gute Idee, so etwas könnte ich auch mal machen.

 

Unter den Facebook-Kontakten von Lukas Hidber sind vor allem Menschen aus seinem privaten Umfeld, aber auch Angehörige aus seinen ehemaligen Pfarreien zu finden. Dank Facebook sei er auch schon mit Kommilitonen aus seiner Studienzeit wieder in Kontakt gekommen. Hidber: «Natürlich passiert in diesem Online-Netzwerk auch viel Seichtes, aber es ist ein hilfreiches Medium, um ein bisschen am Alltag der anderen teilzuhaben.»

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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