Wenige Figuren in der Bibel sind so kontrovers wie Maria Magdalena. Als Hure galt sie, die Jesus nicht nur an den Füssen berührt haben soll. Nun aber zeichnet ab 15. März ein neuer Kinofilm ein ganz anderes Bild von ihr. Er bietet nach dem «Weltfrauentag» von letzter Woche eine Plattform für weitere Diskussionen.
Maria Magdalena neu verfilmtNeuer Film in den Kinos zeigt die weibliche SichtAls weibliche Jüngerin in der Gefolgschaft von Jesus und als Zeugin seiner Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung ist Maria Magdalena eine der zentralen Figuren der Bibelgeschichte. Doch sie ist auch eine moderne, junge Frau, die selbstbewusst und mutig gegen die Geschlechterrollen und Hierarchien ihrer Zeit rebelliert. Auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Lebensweg sagt sie sich von ihrer Familie los, um sich dem charismatischen Jesus von Nazareth und seinen Jüngern anzuschließen. Gemeinsam machen sie sich auf eine spirituelle Reise nach Jerusalem. Der neue Kinofilm «Maria Magdalena» (Trailer) zeigt die Geburt des Christentums betont aus weiblicher Perspektive. Der Film befreit sie vom schmudeligen Image, das sie lange hatte, berichtet das Schweizer Fernsehen in «10vor10».Im Film des australischen Regisseurs Garth Davies lässt die junge Frau Maria Magdalena (gespielt von Rooney Mara) ihre Heimat und ihre Familie zurück, um sich einer radikalen sozialen Bewegung anzuschliessen, die von dem charismatischen Jesus of Nazareth (gespielt von Joaquin Phoenix) angeführt wird. Dieser sichert Maria zu, dass die Welt sich im Wandel befindet, was ihr gerade recht kommt, denn ihr ganzes Leben lang litt sie unter althergebrachten Hierarchien. Als einzige weibliche Jüngerin von Jesus bricht sie mit dessen Gefolgschaft, in der sich unter anderem Petrus (Chiwetel Ejiofor) und Judas (Tahar Rahim) befinden, nach Jerusalem auf eine spirituelle Reise auf. In populärkultureller Literatur wird sie häufig als Ehefrau oder Geliebte von Jesus verstanden. Mit diesem Klischee ist auch die US-Schauspielerin Rooney Mara als katholisches Mädchen aufgewachsen. Sie wurde 2016 von Papst Franziskus rehabilitiert. Sie sei keine Prostituierte, sondern Apostelin der Apostel und erste Zeugin der Auferstehung von Jesus. Auch wenn manches ein wenig esoterisch daher kommt und sowohl Regisseur Garth Davis als auch Hauptdarstellerin Rooney Mara mit Blick auf ein möglichst grosses, breites Publikum betonen, dieser Film sei «nicht religiös, sondern spirituell»: Er schafft es, in die Frage nach Gott einzutauchen, schreibt das katholische Onlinemagazin Kirche+Leben. Der Soundtrack zu Maria Magdalena war der letzte, der vom 48jährigen isländsichen Filmmusik-Komponist Jóhann Jóhannson vor seinem Tod in Februar 2018 geschrieben wurde. Er galt als einer der talentiertesten und vielversprechendsten Komponisten. Musik kann so viel mehr sein als einfach nur ein Soundtrack. Sie kann direkter ansprechen, als Bilder es können. Sie kann Emotionen lenken, traurig oder glücklich machen, beruhigen oder erregen. Sie kann Landschaften erschaffen und überwältigen. Solche Musik erschuf Jóhann Jóhannson. Herzlich, Markus Baumgartner |
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