Neben seinem Kaffee, Dusche und Morgengebet hat der katholische Priester Mario Pinggera ein weiteres Ritual am frühen Morgen: Täglich schwimmt er im Zürichsee und dies während dem ganzen Jahr.




 
 

Priester schwimmt jeden Morgen im See

Ausgefallene Hobbys

Die «Zürichsee-Zeitung» hat nach Exoten gesucht, die einem ausgefallenen Hobby nachgehen oder eine Leidenschaft für etwas Spezielles hegen. Dazu gehört auch katholische Priester Mario Pinggera von der Pfarrei «Heilige Familie» Richterswil/Samstagern. «Aussergewöhnlich ist es eigentlich nicht, frühmorgens im See schwimmen zu gehen. Bei schönem, warmem Sommerwetter. Dass es aber auch eine Wohltat sein kann, im grössten Hudelwetter oder bei eisigen Temperaturen in den Zürichsee zu steigen, vermag viele zu verwundern», schreibt die «Zürichsee-Zeitung» über den Ganzjahresschwimmer.

 

Jeden Morgen spaziere er, mit dem Badetuch über der Schulter, vom Pfarrhaus hinunter zum Richterswiler Horn. «Im Sommer bin ich bereits vor sechs Uhr unterwegs, im Winter erst gegen sieben», erklärt der Priester. Seit mehr als zehn Jahren gehört dies zu seinem Morgenritual. «Ich suchte etwas, um mich körperlich zu betätigen. Und so begann ich im März 2007, täglich schwimmen zu gehen.» Wie ausgedehnt das Schwimmen ausfällt, hängt mit der Jahreszeit zusammen. «Im Sommer sind es ungefähr zwanzig Minuten», sagt Pinggera. Die Strecke variiert, mal führt sie zur Hornspitze, mal zu einer Boje oder zu einem Boot. Meist schwimmt er allein und geniesst dabei die Stille und die Natur. «Umgeben vom Wasser des Lebens kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen.»

 

Je kürzer die Tage werden, desto kürzer werden auch die Aufenthalte im Wasser. «Im Winter sind es maximal 30 Schwimmzüge.» Wie es sich im Stockdunkeln anfühlt, bei Minustemperaturen barfuss in den Schnee zu treten und danach in das eisig kalte Wasser einzutauchen, beschreibt Pinggera als extremes Gefühl. «Zuerst aktiviert die Kälte die Füsse und dann braucht es etwas Überwindung.» Er laufe einfach geradeaus ins Wasser. «Es hat etwas sehr Lebensnahes. Wenn der Körper zu heizen beginnt, ist es eine unglaubliche Aktivierung des ganzen Systems.»

 

Die Pfarrkirche Heilige Familie Richterswil feierte 2014 ihr 100-Jahr-Jubiläum und konnte in diesem Jahr zum Krankensonntag auch den Fernseh-Gottesdienst übertragen. Richterswils Gemeindepräsident Hans Jörg Huber sprach an der Jubiläumsfeier von der «eminent geschätzten Arbeit der Kirchen» und dankte für die «ganz tolle Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und katholischer Pfarrei». Mario Pinggera fungierte dabei auch als Musiker und spielte an der Orgel.

 

 

Herzlich, Markus Baumgartner

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