Die Produkte von Kräuterpfarrer Künzle gehen auf Originalrezepte von Johann Künzle (1857-1945) zurück, den Schweizer Pionier der Phytotherapie. Der katholische Priester ist neben Pfarrkollege Sebastian Kneipp der bekannteste Kräuterpfarrer und Förderer der Pflanzenheilkunde.




 
 

Pfarrer wurde Pionier der Phytotherapie

Neues Buch über Kräuterpfarrer Künzle

160 Jahre nach seiner Geburt sind die Produkte von Kräuterpfarrer Künzle immer noch bekannt. Ein neues Buch beleuchtet das Leben und Wirken des legendären St. Galler Kräuterpfarrers. Es ist eine Geschichte über das Vertrauen in die Natur – aber auch über Neid und Missgunst, weil Ärzte ihn als Konkurrenten wahrnahmen und die kirchlichen Behörden versuchten, ihn von seiner heilerischen Tätigkeit abzubringen.

 

Johann Künzle wuchs als zwölftes und jüngstes Kind in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Eltern besassen ein Bauerngut, der Vater arbeitete auch als gelernter Gärtner. Nach der Schulzeit in St. Gallen und im Kloster Einsiedeln studierte Künzle ab 1877 Theologie und Philosophie an der Universität Leuven (Belgien) und erhielt 1881 die Priesterweihe am Priesterseminar St. Georgen (St. Gallen). Anschliessend war er in verschiedenen Ostschweizer Gemeinden als Pfarrer tätig. In seiner Laufbahn kam Künzle schon früh mit der Kräuterheilkunde in Berührung. Später sammelte er Rezepte von alten, erprobten Heilmittelchen und studierte das Verhalten der Tiere. Obschon die Wissenschaftler über ihn spotteten, zog er unbeirrbar seine Schlüsse aus den Beobachtungen.

 

Künzle lebte vor, was er predigte. «Oft hat er keine andere Wahl gehabt, als bei Krankheiten heilend einzugreifen, weil in den abgelegenen Gegenden kein Arzt zu finden war», heisst es im neuen Roman «Uns Menschen in den Weg gestreut» (Zytglogge-Verlag 2017, 351 Seiten) der Bernerin Marianne Künzle über ihren berühmten Namensvetter. Pfarrer Künzle schrieb im «Sarganserländer» Kolumnen über die Heilwirkung von Augentrost, Brennnessel, Huflattich, Schafgarbe oder Spitzwegerich, die er 1911 als Broschüre mit dem Titel «Chrut und Uchrut» herausgab. Das Büchlein sorgte international für Aufsehen und wurde zum Bestseller.

 

Einen schlagenden Beweis für den Segen seiner Kräuterheilkunde lieferte die Grippe-Epidemie von 1918. Während sie in der ganzen Schweiz 25’000 Todesopfer forderte, hatte das Kräuterdorf keinen einzigen Grippetoten zu beklagen, schreibt das «St. Galler Tagblatt». 1939 gründete er mit seiner Nichte die Kräuterpfarrer Künzle AG, die 1980 in eine Stiftung umgewandelt wurde und mit dem Gewinn wohltätige Organisationen unterstützt. 1945 starb Johann Künzle 87jährig. Das Anwendungsgebiet für die Produkte von Kräuter-Pfarrer Künzle ist breit, von Lutschpastillen, Kapseln, Kräutertabletten bis Duftgläser. Viele der heutigen Rezepturen gehen auf ihn zurück, werden gemäss dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst und im Einklang mit den behördlichen Anforderungen mehrheitlich in der Schweiz produziert.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

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