Das US-Modeunternehmen Toms Shoes pflegt seit der Gründung die «One for One»-Philosophie: Für jedes verkaufte Paar Schuhe wird ein neues Paar an ein bedürftiges Kind abgegeben. Das Konzept des sozialen Unternehmertums wird zu einem grossen Erfolg und kommt nun auch in die Schweiz.




 
 

One for One

Erfolgsgeschichte von Kapitalismus und Engagement

Das US-Unternehmen Toms wurde 2006 von Blake Mycoskie, 40, in Santa Monica (Kalifornien) gegründet. Die Idee zu Toms Shoes entwickelte Mycoskie auf einer Argentinienreise, bei der er das beschwerliche Leben von Kindern sah, die ohne Schuhe aufwachsen. Er wollte helfen und rief Toms ins Leben, das mit jedem verkauften Paar Schuhe einem Kind in Not hilft. «I’ve discovered that passion and compassion can build a business», sagte Blake Mycoskie. Engagement und Hingabe können gemeinsam zu einem Geschäft werden. «Geben ist nicht nur etwas, das sich gut anfühlt. Es kann auch zu einer Business-Strategie werden.»

Blake Mycoskie wollte nicht einfach eine weitere Wohltätigkeitsorganisation schaffen. Toms ermutigt ihre Angestellten, Teil des Gebens zu sein. Sie sollen es in ihr Geschäfts- und Privatleben integrieren. So wird es zur Kultur und kann ein Unternehmen verändern und zu einem kontinuierlichen und nachhaltigen Modell werden. Durch den Fokus auf das Geben machen die Kunden letztlich das Marketing für das Unternehmen. Blake Mycoskie startete in seiner Wohnung mit drei Praktikanten und gab vom ersten Tag Schuhe weg. Das setzte er fort, obwohl das Unternehmen in den ersten Jahren Verluste erzielte.


Die «One for One»-Philosophie entwickelte sich dann schnell zum Erfolgsrezept: Bis heute wurden schon 60 Millionen Schuhe an bedürftige Kinder verschenkt. Das Konzept liess sich auch auf andere drängende Probleme anwenden. Nach und nach erweiterte Toms sein Angebot um Brillen, Kaffee und Taschen. All diese Produktlinien tragen dazu bei, das Leben von Menschen in Not zu verbessern. Toms hilft bei der Wiederherstellung von Augenlicht, sorgt für sauberes Trinkwasser, unterstützt sichere Geburten und Anti-Mobbing-Programme. Für jeden Kauf eines Produkts hilft Toms einer Person in Not. «Andere Unternehmen könnten das auch tun. Philanthropie wird so nicht nur zu einem Teil des Unternehmens, sondern ist das ganze Unternehmen», sagt Blake Mycoskie.


2009 erhielt der «Chief Shoe Giver» vom US-Staatsdepartement einen Award für Corporate Excellence. An der Konferenz «Global Leadership Summit» der US-Kirche Willow Creek in Chicago sagte er: «Ich denke, dass Toms eine Reihe von verschiedenen biblischen Prinzipien repräsentiert. Am meisten motiviert mich die Aussage in den Sprüchen, dass wir unsere erste Frucht geben sollen, so werden die Scheunen voll werden und die Kelter mit Most übergehen.» (Sprüche 3, 9-10). Mycoskie besucht gemäss einem Zeitungsbericht die multikulturelle Mosaic Church in Los Angeles, die von Erwin McManus geleitet wird.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

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