Die Reformierte Kirchgemeinde Schinznach-Dorf hat als Pionier im Kanton Aargau beschlossen, den traditionellen Gottesdienst dreimal im Jahr am Freitagabend statt am Sonntag durchzuführen. Die Werktaggottesdienste werden speziell beworben und kommen gut an.




 
 

Freitagsgottesdienste kommen an

Neue Formen wagen

Auch berufstätige Menschen erreichen, die am Sonntagmorgen oft andere Pläne haben: Im letzten Sommer ist die Reformierte Kirchgemeinde Schinznach-Dorf ein Wagnis eingegangen: Dreimal im Jahr wird der traditionelle Gottesdienst statt am Sonntag am Freitagabend durchgeführt. Die ersten Erfahrungen zeigen: Der Beginn ist vielversprechend, schreibt die «Aargauer Zeitung». Die Werktagsgottesdienste unter dem Titel «AUFtakt» kommen an. Es nahmen deutlich mehr Besucher teil als an den traditionellen Sonntagsgottesdiensten. Auch solche, die sonst selten in der Kirche zu Gast sind. Zu den Gottesdiensten kamen jeweils rund 50 Besucher. Einmal waren es zusammen mit dem Projektchor sogar um die 100. Dies sei vergleichbar mit der Anzahl Besucher eines Festtaggottesdiensts.

 

«Die drei bisherigen Freitagsgottesdienste wurden gut angenommen», sagen denn auch übereinstimmend die Kirchenpflegepräsidentin und Kirchenrätin Regula Wegmann sowie die Pfarrerin Nadine Karnitz zur «Aargauer Zeitung»: «Erfreut sind wir auch von der altersmässigen Durchmischung der Besucherinnen und Besucher.» Kurz: Die Rückmeldungen seien positiv – «durchwegs». Als sehr angenehm erlebe sie die Kombination aus Gottesdienst und Begegnungszeit, ergänzt Pfarrerin Nadine Karnitz. «Im Gottesdienst kann man bewusst die vergangenen Werktage Revue passieren lassen und sich zugleich auf das vor einem liegende Wochenende einstimmen. Im Anschluss haben alle beim Apéro die Möglichkeit, sich auszutauschen und noch zu verweilen, was besonders von den jüngeren Leuten genutzt wird.»

 

Mit dem Abendgottesdienst könnten die Anwesenden den Tag ganz ohne Zeitdruck ausklingen lassen und geniessen, fährt die Pfarrerin fort. «So erhält der Freitagsgottesdienst allein durch die besondere Zeit in der Woche einen ganz anderen Charakter als der sonntägliche Gottesdienst. Neben dem ansprechenden musikalischen Programm macht dies die Attraktivität für unsere Kirchgemeinde aus.» Musikalisch umrahmt wurden die bisherigen drei Werktaggottesdienste von Alfred Schaffner an der Querflöte, von einem Projektchor sowie von der Violinistin Sonja Jungblut.

 

Besondere Chancen erhofft sich die Kirchgemeinde beim mittleren Alterssegment, das in den traditionellen Gottesdiensten am Sonntagmorgen fehlt. Aber auch die anderen Alterssegmente sowie die Kerngemeinde sollen mit den Werktaggottesdiensten angesprochen werden. Für 2017 sind zwei weitere Werktaggottesdienste geplant. Nach dem Abschluss des befristeten Versuchs muss die Kirchenpflege einen Schlussbericht an den Kirchenrat schicken. Dieser wiederum legt der Synode Rechenschaft ab über die Ergebnisse.

 

 

Herzlich, Markus Baumgartner

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