Kirche lanciert Informations- und Imagekampagne: Mit dem Slogan «Auch darum stehe ich zu ihr» sorgt die katholische Kirche im Bistum St. Gallen für Aufsehen. 16 Menschen, darunter ein ehemaliger Häftling und eine Schülerin, erzählen von ihrem Bezug zur Kirche.




 
 

Zur Kirche stehen

Tätigkeitsbereiche der Kirche vorstellen

Das Bild, das viele Menschen von der Kirche haben, sind leere Kirchenbänke. Auch Bischof Markus Büchel weiss um dieses Image: «Viele sagen: die Kirche stirbt.» Mit 16 «Models» aus allen Regionen und allen Altersgruppen setzt die Kirche nun etwas dagegen. Im Internet und auf Plakaten stehen sie mit ihrem Gesicht, ihrem Namen und ihrer Botschaft zur Kirche. «Weil sie Kinder und Jugendliche stark macht», sagt beispielsweise Blauringleiterin Lucie. «Weil sie Gestolperte ermutigt, wieder Tritt zu fassen», sagt Alexander, freiwilliger Koch im sozialen Projekt Offenes Haus in St. Gallen. «Weil sie Gemeinschaft zum Klingen bringt», sagt Kirchenchor-Mitglied Luzia aus Appenzell. Werner steht zur Kirche, «weil sie Licht hinter Gitter bringt». Er ist ehemaliger Insasse der Strafanstalt Gmünden und war während der Haft sehr dankbar für die Begleitung durch den Gefängnisseelsorger.

«Wir hatten erfreulicherweise die grösste Mühe, uns auf 16 Themen zu beschränken, um eine sinnvolle Kampagnengrösse zu erreichen», sagt Sabine Rüthemann, Kommunikationsbeauftragte Bistum und Initiatorin des Projektes, zum «St. Galler Tagblatt». Ansprechen wollen die Verantwortlichen mit der Kampagne zwei Zielgruppen. Einerseits die «treuen Abwesenden»: Die Menschen, die zwar noch Mitglieder der Kirche sind, aber nur in bestimmten Lebenssituationen aktiv am kirchlichen Leben teilnehmen. Sabine Rüthemann: «Ihnen wollen wir die für die gesamte Gesellschaft relevanten Leistungen der Kirche näherbringen. Vielen ist heute nicht mehr bekannt, wo überall Kirche drin ist.» Und andererseits die vielen aktiven Mitglieder der Kirche. «Ihnen wollen wir damit für ihr Engagement danken.»

An einer Vernissage enthüllten Bischof Markus Büchel sowie Margrit Stadler, die Vizepräsidentin des Katholischen Konfessionsteils, mit den «Models» alle Sujets. «Wir alle miteinander stehen ein für eine Kirche, die viele Menschen mit ihren Fähigkeiten und nicht zuletzt mit ihren Kirchensteuern mittragen», betont Sabine Rüthemann. Mit dem Slogan «Auch darum stehe ich zu ihr» (www.auchdarum.ch) geben Bistum wie kantonalkirchliche Organisationen ein selbstbewusstes Statement ab und signalisieren: Wir müssen uns ganz und gar nicht verstecken. Über die Webseite besteht die Möglichkeit, an der Kampagne teilzunehmen, indem man ein Foto von sich und seiner auf eine Vorlage geschriebenen Botschaft einschickt.

Die Kampagne ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bistum St. Gallen und Konfessionsteil. Verstärkt werden können die Aktivitäten zusätzlich durch Beiträge beider Appenzeller Kantonalkirchen sowie Kirchgemeinde/Dekanat St. Gallen. Die Kampagne wurde möglich, nachdem das Katholische Kollegium im November 2015 einen Rahmenkredit von 250’000 Franken gesprochen hatte. «Eine Kampagne dieser Grössenordnung ist ein Novum für uns», sagt Sabine Rüthemann.

Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
Das DienstagsMAIL ist eine nicht-kommerzielle und kostenlose Dienstleistung für Christen, die ihr Engagement öffentlichkeitswirksamer gestalten wollen. Das DienstagsMAIL wird von einem Kommunikationsprofi in seiner Freizeit verfasst. Die praktischen Tipps sollen mithelfen, dass Christen verstärkt in der Gesellschaft wahr genommen werden.