Ein ökumenisches Kloster in der Stadt Zürich zwischen Langstrasse und Letzigrund: Mitten im Zürcher Chreis Cheib betreiben acht Mitglieder einer Kerngruppe in der evangelischen Bullingerkirche ein Kloster – und bieten auch Platz für Flüchtlinge oder andere Menschen in einer Notsituation. Stadt Zürich erhält KlosterKloster in der Bullingerkirche im Kreis 4«Gemeinsam suchen wir den Frieden der Stadt Zürich und wollen uns von Gott in unserem Alltag finden lassen. Wir wissen uns in Freiheit und Gnade verpflichtet zum Hören auf Gottes Wort und zum regelmässigen persönlichen und gemeinschaftlichen Gebet», erklärt Cornelia Schnabel, Präsidentin des Vereins Stadtkloster Zürich. Acht moderne «Nonnen» und «Mönche» beziehen noch in diesem Sommer die Wohnräume im benachbarten Pfarrhaus der Bullingerkirche in Zürich. Mitten in der pulsierenden Stadt, zwischen Langstrasse und Letzigrund, werden sie ein evangelisches Kloster betreiben. Daneben bietet der Verein zwei Zimmer für Menschen an, die sich in einer Notsituation befinden- zum Beispiel Flüchtlinge.
Die acht Klosterleute gehen weiterhin ihrer angestammten Arbeit nach und verdienen ihren Lebensunterhalt selber. Die Gruppe ist äusserst heterogen: Von der Theologiestudentin bis zum Pensionär haben sich Menschen zwischen 30 und 80 Jahren entschieden, künftig im Stadtkloster zu leben. Eine führende Rolle soll Rolf Mauch einnehmen, der Pfarrer der Bullingerkirche. Der 2015 gegründete Verein Stadtkloster unterstützt das Projekt ideell und finanziell. Er will sich durch Mitgliederbeiträge und mit Spenden, Beiträgen von Stiftungen sowie Vereinsaktionen finanzieren. Zweck des Klosters ist es laut Vereinspräsidentin Cornelia Schnabel, angesichts der zunehmenden «Vereinzelung» der Stadtbevölkerung neue Formen von spiritueller Begleitung anzubieten, sagt sie zur «Limmattaler Zeitung»: «Dabei wollen wir ökumenisch offen bleiben, auch wenn in der Kerngruppe derzeit alle reformiert sind.» Das Stadtkloster wird Tagzeitengebete und Tischgemeinschaften sowie seelsorgerische Begleitung anbieten. Geplant sind auch öffentliche Angebote für Meditation und Exerzitien oder ein «Kloster auf Zeit» für Aussenstehende.
Der Verein Stadtkloster sieht das gemeinsam erarbeitete Bekenntnis bewusst nicht in Konkurrenz zu anderen Glaubensbekenntnissen, sagt Cornelia Schnabel. Das Stadtkloster positioniert sich modern, will das städtische Lebensgefühl mit christlichem Glauben verbinden und sich dabei auf traditionelle Formen beziehen. Das Stadtkloster ist keine Zürcher Erfindung. In den letzten Jahren entstanden bereits in Berlin (2007) und Bern (2013) neue Klöster. Urbane gläubige Menschen scheinen diese alte kirchliche Tradition wiederzuentdecken.
Herzlich, Markus Baumgartner |
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