«Stille Nacht, heilige Nacht» ist das bekannteste Weihnachtslied überhaupt: Am 24. Dezember 1818 wurde es zum ersten Mal aufgeführt. Volkstümliche Weihnachtslieder gehören noch heute zur fröhlichen, andächtigen Weihnachtsstimmung. Auch Kinder singen die traditionellen Lieder noch gern.




 
 

Soundtrack für die Festtage

Traditionelle Weihnachtslieder verbinden Generationen

«Lieder sind für Kinder so etwas wie der Filmsoundtrack fürs Leben», sagt der Kinderliederautor Andrew Bond zur «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ). Musik vertiefe alles Erlebte im Alltag. «Kinder lieben Lieder über Wind und Wetter, Festtage und eben auch über Weihnachten», so der Autor des bekannten Kinderweihnachtsliedes «Zimetstern han i gern». Wie der Liedermacher feststellt, sind für Kinder vor allem die Texte von Bedeutung. Bond ist aber genauso ein grosser Fan von alten Weihnachtsliedern: «Traditionelles Liedgut soll genauso gepflegt werden». Weihnachtslieder wie «Vom Himmel hoch da komm ich her» oder «Es ist ein Ros entsprungen» sind allgemein bekannt, bei Kindern wie bei älteren Menschen.

 

Weihnachtslieder verbinden Generationen, weiss Pfarrer Ueli Greminger von der Kirchgemeinde St. Peter in Zürich. Nach seinen Erfahrungen sind die traditionellen Weihnachtslieder in allen Altersklassen die beliebtesten. An den Festtagen singen die Menschen besonders gerne, so Greminger zur NZZ. Der Pfarrer vermutet, dass in der Adventszeit eine fröhliche, nostalgische Stimmung herrscht, und auch das Singen zu dieser Nostalgie dazugehört.

 

«Stille Nacht, heilige Nacht» ist weltweit wohl das bekannteste Weihnachtslied. Bereits 1816 hatte der Pfarrer Joseph Moor den Text geschrieben. Am 24. Dezember 1818 wurde das Lied uraufgeführt: Zweistimmig zur Gitarre gesungen an der Christmette im österreichischen Oberndorf bei Salzburg. Die Melodie stammt vom Organisten Franz Xaver Gruber. Die meisten volkstümlichen Weihnachtslieder entstanden im 18. und 19. Jahrhundert. Einige haben ihren Ursprung in lateinischen Hymnen, andere in christlichen Wiegenliedern wie der bayrische Pfarrer Otto Ziegelmeier auf der Webseite theology.de schreibt. Im 18. Jahrhundert fanden die kirchlichen Lieder Einzug in die Familienstuben.

 

Im 19. Jahrhundert fanden auch fremdsprachige Weihnachtslieder den Weg in den deutschsprachigen Raum. So stammt zum Beispiel die Melodie von «O du fröhliche» vom italienischen Seemannslied «O sanctissima». Den deutschen Text dichtete Johannes Falk, Sohn eines Danziger Perückenmachers. Die Zeilen von «Ihr Kinderlein kommet» wurden zum ersten Mal in der Winternacht 1794 vom 26-jährigen Kaplan Christoph Schmid vorgelesen. Er hatte die Kindergeschichte extra für das Weihnachtsfest geschrieben. «Für alle Kinder dieser Welt habe ich die Worte gedichtet», sagte der junge Kaplan.

 
 
Herzlich, Markus Baumgartner
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