Regelmässige Berggottesdienste auf dem Alpstein: Da ist die Atmosphäre ganz speziell. Die Gäste können sich die Predigt unter freiem Himmel anhören.





Bild Berggasthaus Meglisalp
 
 

Gottes Schöpfung erleben

In der Natur auf Gottes Spuren kommen

Noch bis im Oktober feiert der ehemalige Pfarrer von Appenzell, Stephan Guggenbühl, Gottesdienste im Alpstein – ein kleines Juwel in der Landschaft des Appenzellerlands. Trotz seiner im Vergleich zu anderen Alpengipfeln eher geringen Höhe von 2'502 Metern wirkt der Alpstein als nordöstlichster Teil der Schweizer Voralpen gross  und mächtig. Mit seinen drei Bergseen und den drei Bergketten auf kleinem Raum ist der Alpstein idyllisch und abwechslungsreich. Sonntag für Sonntag herrscht ein reger Andrang von Leuten, die in der Natur auf Gottes Spuren kommen möchten, schreibt das das Ostschweizer Onlineportal für FM1Today. «In die Kirche selber finden sie den Weg oft nicht mehr», erklärt Stephan Guggenbühl. Der Raum sei den Menschen nicht mehr vertraut und die Kirche als Institution meist fremd.
 
Das Innerrhoder Alpsteingebiet und die Hügel und Täler zu seinen Füssen sind übersät mit Kapellen, Bergkreuzen und Bildstöcken. Die Errichtung geht auf das frühe 17. Jahrhundert zurück, als man im katholischen Halbkanton glaubte, den Katholizismus gegenüber den «vom rechten Glauben abgefallenen» Protestanten sichtbar machen zu müssen. Der Grossteil der gegen 50 Kirchlein, Kapellen und Bildstöcke steht jedoch mit dem touristischen Aufschwung in Verbindung.


Inmitten einer wunderbaren Bergkulisse gelingt es den Menschen, Kraft zu tanken, durchzuatmen und still zu werden. Berggottesdienste bieten einen «mystischen Zugang zum Religiösen», findet Guggenbühl, der zwar pensioniert ist, aber immer wieder gerne im Alpstein predigt. Findet ein Gottesdienst im Freien statt, könne nicht immer alles nach Plan durchgeführt werden. Manchmal laufe ein Kind über den Weg, ab und zu ein Hund. Es habe sich auch schon einmal eine Ziege unter dem Altar versteckt. Fliegt ein Helikopter über den Alpstein, so wird die Predigt kurz unterbrochen.


In diesem schönen Panorama nimmt man solche Störungen gelassen. Nicht nur Stephan Guggenbühl, auch verschiedene Pfarrer aus der Stadt schätzen die Gelegenheit, ausserhalb der Kirche einen Gottesdienst zu feiern. Am Schluss der Feier werde ab und zu geklatscht – gar nicht so gewöhnlich in der Kirche. «Ich habe das Gefühl, die Leute stehen jeweils beglückt auf», freut sich Pfarrer Guggenbühl.

 
Herzlich, Markus Baumgartner
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