Schräge Idee mit ernsthaftem Hintergrund: Unter dem Motto FASSbare Kirche lädt der Rüschliker Pfarrer Josip Knežević seine «Schäfchen» zum Gespräch in ein begehbares Weinfass.




 
 

Die FASSbare Kirche

Gespräch mit dem Priester im Weinfass

Die Menschen müssen nicht in die Kirche kommen, die Kirche kommt auf sie zu: am Bahnhof, auf der Strasse, am Parkplatz. Während einem Jahr gilt in der katholischen Kirche das Jubiläum der Barmherzigkeit. Dazu hat Papst Franziskus aufgerufen. Im Rahmen dieses Jubiläums hat die katholische Pfarrei in Rüschlikon ihre Kreativität walten lassen: Sie hat ein grosses Fass gekauft und offeriert die FASSbare Kirche auf einem Autoanhänger. Darin erhalten Menschen Gelegenheit, mit einem Priester zu reden, zu beten, zu beichten oder einfach mit ihm zu philosophieren. Von da stammt auch die Fass-Form: Es ist eine Anspielung an den griechischen Philosophen Diogenes.

«Man sagt immer, die Kirche sei unfassbar», sagt
der Priester Josip Knežević mit einem Lächeln zur «Zürichsee-Zeitung». Jetzt hat er die FASSbare Kirche lanciert. «Ein rundum gelungener Auftakt», zieht Pfarrer Knežević  nach ersten Gesprächen und ermutigenden Erfahrungen ein Fazit. Er zeigt der Öffentlichkeit, dass die Kirche von heute offen da hingeht, wo die Menschen sind und sich vor keiner Diskussion scheut, berichtet Radio LifeChannel.

Am Bahnhof Rüschlikon stand ein Anhänger mit einem grossen Fass, über dem ein kleiner Turm mit Glocke und Kreuz thront. Die Neugierde wich schnell dem Interesse und in den kommenden vier Stunden war Pfarrer Josip Knežević keinen Moment mehr allein. Er war immer bei einem Becher Tee im Gespräch, während dem draussen bereits nächste Gäste warteten. Die Kirche kann mit dem Fass die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich lenken und auch kritische oder distanzierte Menschen zum Gespräch einladen:
«Ich will zeigen, dass mir auch die Menschen wichtig sind, die anders denken», sagt Pfarrer Knežević in der «Zürichsee-Zeitung». Die FASSbare Kirche wird an einem Tag pro Monat an einem öffentlichen Ort für vier Stunden aufgestellt. Das Läuten der kleinen Glocke auf dem Turm kündigt an, dass die Kirche für die Menschen da ist.

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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