Vor genau 500 Jahren erschien in Basel Erasmus von Rotterdams wegweisende Neuübersetzung des griechischen Neuen Testaments. Dieser hat damit einen wichtigen Beitrag zur Reformation geleistet. Aus diesem Anlass zeigt das Kunstmuseum Basel nun eine Ausstellung zum Christusbild jener Zeit.





Bild Kunstmuseum Basel
 
 

Archäologie des Heils

Das Christusbild im 15. und 16. Jahrhundert

1516 gab Erasmus von Rotterdam in Basel das Neue Testament in griechischer Sprache samt lateinischer Neuübersetzung und Kommentaren heraus. Die Stadt Basel begeht den 500. Jahrestag dieser folgenreichen Edition mit drei Ausstellungen, die sich wie die Schalen einer Zwiebel um das Thema legen: Die Universitätsbibliothek stellt im Chor des Basler Münsters den Druck selber, seine Quellen und Nachfolgewerke aus. Das Historische Museum führt Leben und Gesamtwerk des Erasmus vor Augen. Das Kunstmuseum schliesslich stellt die Frage nach Gott – genauer gesagt, nach dem Christusbild, das Erasmus und die Gesellschaft, in der er lebte, geprägt hat.

Das Kunstmuseum Basel widmet sich in seiner Ausstellung mit dem Titel «Archäologie des Heils» noch bis am 8. Januar 2017 den Bildern, die sich Erasmus’ malende Zeitgenossen von Jesus machten. Die Ausstellung arbeitet im Wesentlichen mit den Beständen des Kunstmuseums, zeigt Darstellungen der Verkündigung, der Geburt, der Kindheit und der Passion Christi. Sie befasst sich auch mit Bildern der Kreuzigung Christi und seiner Grablegung.


Höhepunkte der Ausstellung sind zum Teil ganz neuartige Überlegungen zu Matthias Grünewalds «Kreuzigung Christi» (1515) und die Auseinandersetzung mit dem berühmten Bild «Der Tote Christus im Grab» von Hans Holbein dem Jüngeren, das dieser 1521/1522 gemalt hat. Dieser Holbein’sche Christus ist ein Unikat in der christlichen Bilderwelt jener Zeit, weil der Maler hier einen Grad an Realismus und Authentizität erreicht, der im Mittelalter unerreicht blieb, schreibt die «Basler Zeitung». Statt sich auf Legenden und christliche Bildtraditionen zu stützen, geht Holbein wie ein Archäologe vor.


Bodo Brinkmann hat als Kurator der Altmeistersammlung im Kunstmuseum die Christusdarstellungen des Museums zusammengetragen und sie nach historischen und ikonografischen Gesichtspunkten befragt. Dabei ist eine reichhaltige Schau entstanden, die einen geradezu überwältigenden Überschuss an Erkenntnissen bereithält, führt die «Basler Zeitung» aus. Kurator Bodo Brinkmann sagt, die Ausstellung dürfte vor allem solchen Leuten gefallen, die sich für Glaubensfragen interessieren und Denkspiele mögen. Wer sich die Zeit nimmt, sich auf die verschiedenen Exponate einzulassen, könne viel Spannendes entdecken.

 


Herzlich, Markus Baumgartner

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