Unter dem Titel «Wo Gott hockt» fand Ende Oktober in Langenthal ein Kirchentag als Filmfestival statt. Die Pionierleistung wurde ein Publikumserfolg.




 
 

Wo Gott hockt

Neue Wege für den Kirchentag

Mit einer kuriosen Veranstaltung wurden die Oberaargauer Kirchentage eingeläutet, berichtet die «Berner Zeitung». Pfarrer Werner Sommer nahm unter dem Motto «provokant, ungewohnt, ungehörig» anekdotenreich neun Stühle auseinander. Vor beinahe einem Jahr setzten sich 30 Konfirmanden mit dem Thema «Wo Gott hockt» auseinander, indem sie neun Holzstühle verzierten, beschmierten, zertrümmerten oder verbrannten. Pfarrer Sommer wäre nicht Pfarrer Sommer, hätte er nicht zu jedem Stuhl irgendeine Anekdote zu erzählen gewusst. «Man kann’s als blosse Spielerei abtun, man kann’s aber auch als eine seriöse Suche und Anfrage an unsere Gottesvorstellungen verstehen», lobte der Pfarrer die Stühle, die den Konfirmanden einiges an Kreativität abverlangt hätten.

Suchen, begegnen und erleben - der Kirchentag Oberaargau widmet sich dem Film und der spannenden Frage, wo Gott hockt. Frisch und ungewohnt erlebten die Gäste die menschliche Suche nach dem Ewigen - dem Verborgenen. 
Das zweitägige Filmfestival versprach unterschiedlichste Filme in ungewohnter Umgebung zu jeweils einem theologischen Thema. Dies alles bei freiem Eintritt. Die bewegten und bewegenden Bilder wurden moderiert und fanden breiten Anklang. Nach einem Film stand eine Stehbar und Schauspieler Beat Schlatter für ein Gespräch bereit. Bei einem anderen gab es ein Nachgespräch, an dem unter anderen Susanne Jost vom Palliativ-Onkologie-Team der Spitex Oberaargau teilnahm. Zum Abschluss fand ein Gottesdienst und eine Kurzfilmprämierung statt.


In einem Wettbewerb liefen Kurzfilme, die von elf Teams aus der Region gedreht worden waren. Die Beiträge offenbarten ein breites Spektrum der Beschäftigung mit existenziellen theologischen Fragen auf durchaus originelle Weise. Ein Jahr hatten die Macher für die Projekte Zeit gehabt. Als Ziel galt nicht technische Perfektion, sondern eine gelungene Umsetzung. Einzige Vorgabe war die maximale Filmlänge von zehn Minuten. Am Ende zeichnete eine Fachjury fünf Einreichungen aus,

 

Mit rund 1000 Besucherinnen und Besucher wurde der Kirchentag Oberaargau zum Erfolg. Es war der dritte seiner Art mit dem neuen Konzept. Als Chefin des Organisationskomitees zeichnete die Langenthaler Pfarrerin Sabine Müller Jahn verantwortlich. Zum Moderationsteam gehörte unter anderem Pfarrerin Ingrid Glatz-Anderegg aus Aarwangen, die neue Festivaldelegierte von Interfilm für das Filmfestival Locarno.

 
Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
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