Katharina Hoby ist Pfarrerin, doch sie hält sich meistens ausserhalb der Kirche auf. Eine Journalistin nennt sie die «coolste Pfarrerin der Welt». Pfarramt ausserhalb der KirchePfrn. Katharina Hoby sucht die Menschen aufSie ist seit zwölf Jahren Seelsorgerin für Zirkusleute und Schausteller – ein spezielles Angebot für das fahrende Volk. So fand zum Beispiel letzten Sommer die Predigt in der Autoscooterbahn statt. Die Zuhörer sassen in den bunten Putschautos. Ihre Tätigkeiten unterscheiden sich nicht wesentlich von denjenigen des klassischen Pfarramts: Gottesdienste, Beerdigungen, Trauungen oder Taufen. Angestellt ist Hoby vom Trägerverein des Pfarramts für Chilbi- und Zirkusseelsorge.Dieses Amt macht etwa die Hälfte ihrer Tätigkeit aus. Als ordinierte Pfarrerin der reformierten Zürcher Landeskirche führt sie seit 1998 auch oft Sterbebegleitungen, Beerdigungen und Hochzeiten für private Auftraggeber durch. So richtete sie zum Beispiel die Beerdigung beim Tod Alice Kuhn aus, der Frau von Ex-Fussballnationalcoach Köbi Kuhn. Hoby sieht sich als Pfarrerin der Reisenden im doppelten Sinn: einerseits für die reisende Gemeinde, andererseits für alle Menschen, die auf der Reise sind zwischen Geburt und Tod. «Das Evangelium ist eine Frohbotschaft, ich will meine Zuhörer ermutigen, sie sollen an sich glauben», sagt Hoby gegenüber der «Berner Zeitung». Sie sei nicht an die Kirche im Sinne des Gebäudes gebunden, sagte Hoby. «Ich kann mir kaum einen Ort vorstellen, wo ich meine Predigt nicht halten würde.» Ein einziges Mal habe sie eine Anfrage abgelehnt, als sich ein Paar an der Street-Parade auf einem Love-Mobil trauen lassen wollte. Ihre Begründung: Der Lärmpegel wäre so hoch gewesen, dass man ihre Worte nicht verstanden hätte. «Und das Wort ist mir bei meiner Arbeit sehr wichtig», betont sie. Und weiter: «Ich empfinde diesen Beruf als Geschenk, denn ich kann die Kirche an einen Ort bringen, wo sich die Leute gerne aufhalten.» Die Zürcher Journalistin und «Klatschtante» Hildegard Schwaninger nennt sie laut «Weltwoche» die «die coolste Pfarrerin der Welt». Dazu schreibt sie: «Katharina Hoby kam mit schwarzen Lederleggings, Booties und schwarzer Jacke mit Leoparden-Print-Besatz supergut an, als sie beim Anzünden des Weihnachtsbaums im Baur au Lac-Garten ein paar Worte sprach. Über das Wünschen und seine Magie und über den Sinn des Weihnachtsfests.» Herzlich, Markus Baumgartner |
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