Das Schweizerischs Pastoralsoziologische Institut in St. Gallen hat eine Aufstellung von gut 350 christlichen Migrationskirchen geschaffen. Das ökumenische Online-Verzeichnis erlaubt einen Einblick in die Vielfalt christlicher Gemeinschaften in der Schweiz.




 
 

Migration fördert lebendige Kirchen

Einwanderer bereichern Christentum in der Schweiz

Jesus selbst war ein Migrant: «Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.» (Joh, 1,11) Schon als kleines Kind musste er vor Herodes nach Ägypten fliehen. Später migrierten die Nachfolger von Jesus in die ganze Welt. Durch die Migration ist auch das Christentum in der Schweiz bunter geworden. Aus vielen Ländern sind Christinnen und Christen eingewandert. Gerade die europäischen Kirchen, die sich über Jahrhunderte in der ganzen Welt ausgebreitet haben, werden aktuell durch die globalisierte Präsenz anderer Kirchen in Europa herausgefordert.


Das Verzeichnis des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) mit den über 350 christlichen Migrationskirchen in der Schweiz dient zum Knüpfen von Kontakten. Zudem ist es eine Einladung zum Kennenlernen und gemeinsamen Beten. Das Verzeichnis kann kostenlos als PDF
runtergeladen werden. «Auch die alteingesessenen Kirchen sollten sich daran erinnern, dass der gemeinsame Bezug aller christlichen Gemeinden auf Jesus Christus uns mehr verbindet, als uns kulturelle, sprachliche oder spirituelle Unterschiede trennen», schreibt SPI-Institutsleiter Arnd Bünker im Verzeichnis. Nicht zuletzt leisten christliche Migrationsgemeinden einen grossen Beitrag zur Integration ihrer Mitglieder in die Schweiz.


Die Prozesse der Globalisierung bereichern die traditionellen Formen des Christlichen in der Schweiz. Der Katholizismus erscheint heute in zahlreichen kulturellen, nationalen oder sprachlichen Ausdrucksweisen und Frömmigkeitsformen. In den reformierten Kirchen lebt und glaubt es sich schon seit längerem vielsprachig. Dazu kommen orthodoxe Kirchen und altkirchliche Traditionen vor allem aus Afrika und Asien. Stark zugenommen haben Christinnen und Christen mit evangelisch
evangelikaler und charismatischer, pfingstlicher Prägung.


Lateinamerikanische, asiatische und afrikanische Erfahrungen mit dem christlichen Glauben finden in der Schweiz eine Heimat.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Zentrum für Migrationskirchen in Zürich: Da treffen sich jede Woche Christen aus der ganzen Welt, um ihre Gottesdienste zu feiern. Es gibt zwei afrikanische– eine französisch- und eine englischsprachige – eine tamilische Kirche, eine portugiesisch- und eine spanischsprachige, eine finnische, eine koreanische und eine internationale Kirche. Zudem sind unterschiedliche evangelische Konfessionen vertreten.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
Das DienstagsMAIL ist eine nicht-kommerzielle und kostenlose Dienstleistung für Christen, die ihr Engagement öffentlichkeitswirksamer gestalten wollen. Das DienstagsMAIL wird von einem Kommunikationsprofi in seiner Freizeit verfasst. Die praktischen Tipps sollen mithelfen, dass Christen verstärkt in der Gesellschaft wahr genommen werden.