Einst küsste sie 1958 als 19-jährige Schauspielerin Elvis in einem Kinofilm von Hollywood. Heute ist Mother Dolores Priorin im Benediktiner-Kloster in Regina Laudis.





 
 

«Gott ist grösser als Elvis»

Von Hollywood ins Benediktiner-Kloster

«Gott ist grösser als Elvis» heisst ein Dokumentarfilm des US-Senders HBO, der 2012 für einen Oscar nominiert wurde. Die Dokumentation zeigt die Verwandlung der jungen Schauspielerin Dolores Hart zur Klosterschwester. Vor über 50 Jahren war sie ein aufstrebender Stern in Hollywood. Sie spielte in zehn Kinofilmen u.a. mit Filmlegenden wie Karlheinz Böhm, Montgomery Clift, Anthony Quinn und Elvis Presley. Im Alter von 23 Jahren war sie verlobt und hatte einen Film-Vertrag für sieben Jahre in der Tasche. Anstatt zu heiraten, entschied sie sich Mann und Hollywood zu verlassen und eine Benediktiner-Nonne im Abbey of Regina Laudis in Bethlehem (US-Staat Connecticut) 100 km nördlich von New York zu werden.
 
Die Benediktiner tragen das vermutlich nonnenhafteste Nonnenhabit: Schwarzer Mantel mit weißer Kopfhaube, die nur das Gesicht frei lässt. Ihr Verlobter, der Geschäftsmann Don Robinson, heiratete dann selber nie mehr. Er besuchte sie dafür während 47 Jahren immer wieder im Kloster – bis er vor zwei Jahren verstarb. Seit 2001 ist Mother Dolores, 77, Priorin der Abtei Regina Laudis und steht 38 Nonnen vor. Auch ihr bester Freund war ein Priester, Father Doody, und riet ihr vor diesem Wechsel ab, schreibt die «Huffington Post». Heute ist Mother Dolores Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die für die Oscars-Vergabe ihre Stimme abgeben kann. Sie ist die einzige Ordensfrau, die diesem Gremium je angehört hat.

 

Obwohl sie nicht katholisch erzogen worden war, entschied sie sich als neunjähriges Mädchen zu konvertieren, weil sie die Rituale ihrer katholischen Schule liebte. Sie hatte eine Grosstante, die als Ordensschwester bei den Sisters of St. Joseph of Carondelet lebte. Mit ihr hatte sie eine sehr gute Beziehung und an ihr hat sie gesehen, dass Schwesterndasein keine traurige Angelegenheit ist. Später erkannte sie, dass es auch ihr Weg war, ein geweihtes Leben zu führen. Im Gebet wurde ihr klar, dass sie in Hollywood schon alles gesehen hatte.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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