An Weihnachten sind viele Menschen einsam. Doch niemand muss alleine sein, wenn er nicht wirklich will. Da helfen Kirchen mit ihren Angeboten tatkräftig mit.




 
 

Einsame Festtage in frohe verwandeln

Angebote der Kirche rund um Weihnachten

Der weihnachtliche Werbespot «Heimkommen» aus Deutschland sorgt derzeit auch bei uns für Furore: Darin ist ein älterer Mann zu sehen, der traurig und alleine die Feiertage verbringen muss, obwohl er eine grosse Familie hat. Er beschliesst, den Abtrünnigen seine eigene Todesanzeige zu senden, in der Hoffnung, die Familie trabt zum Leichenschmaus an. Diese reagieren: Am Ende herrscht fröhliche Weihnachtsstimmung und die Familie ist glücklich vereint.

Der Spot einer Lebensmittel-Kette trifft den Nerv der Zeit: Bereits haben ihn über 41 Millionen auf Youtube gesehen, schreibt die «
Schweiz am Sonntag». Schnell wird klar, dass Weihnachten nicht nur ein Fest der Freude ist. In dieser Zeit des Jahres wird einigen Menschen auch bewusst, wie alleine sie am Ende des Tages sind. Was im Kurzfilm so bitterböse gelöst wird, ist in Realität nicht so einfach. Bereits vor einem Jahr gab der Geschäftsführer der «Dargebotenen Hand», Franco Baumgartner, gegenüber «20 Minuten» bekannt, dass während der Weihnachtszeit 10 bis 20 Prozent mehr Anrufe auf die Nummer 143 erfolgen. Fehlende Zugehörigkeit oder zerrüttete Familienverhältnisse beherrschen die Themen.

Pfarrer Vincent Chaignat von der reformierten Kirche Uitikon kennt das Problem: «Oft sind gerade ältere Menschen einsam», erklärt er in der«
Schweiz am Sonntag» . Seine Kirche reagiere deshalb das ganze Jahr mit Anlässen speziell für Seniorinnen und Senioren. «In unserer Gemeinde muss niemand alleine sein, wenn er nicht will», gibt Chaignat zu verstehen. Dass aber bei seinen Besuchen das Thema Einsamkeit eher selten zum Tragen kommt, hat auch er bemerkt. Tatsächlich gilt die Einsamkeit verschiedenen Berichten und Experten zufolge als ein Tabuthema – und nicht nur bei den älteren Semestern. Oft gilt es auch, den perfekten Schein zu wahren und im Stillen Trübsal zu blasen.

Doch wer will, kann sich vor dieser Situation retten und einsame Festtage in fröhliche verwandeln. Es gibt einige Anlässe, wo einsame Menschen Gemeinschaft erleben können –vieler Kirchen sei dank. Die Evangelische Täufergemeinde in Rüti lädt zu einer öffentlichen Quartierweihnacht mit Weihnachtsspiel und Chor zum Mitsingen ein. In Zürich öffnet die Helferei zusammen mit der Kirchgemeinde Grossmünster am 24. Dezember um 18 Uhr ihre Tore. Am 25. Dezember laden die katholische Kirche, die reformierte Kirche und die BewegungPlus Dietikon zu einer Weihnachtsfeier mit gemeinsamem Mittagessen ein. Wer Silvester in Gesellschaft, aber ohne Ramba-zamba verbringen möchte, kann sich für den musikalisch-besinnlichen Jahreswechsel im Kloster Fahr anmelden.


Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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