In Zug erklingt alle drei Jahre der Stadtsegen – an vier verschiedenen Orten und begleitet von Cello, Gottesdienst und einem Podium. Die Aktion wird von «Zug Tourismus» unterstützt.




 
 

Aufmüpfiger Stadtsegen

Motto «Lockere die engen Krawatten»

Der Stadtsegen in Zug ist eine Art Betruf, abgeleitet vom Alpsegen. «Er erinnert uns daran, dass wir von dem leben, was uns zufällt», erklärt Brigitta Kühn-Waller von der Steuergruppe der Citykirche der «Neuen Zuger Zeitung». Der Stadtsegen ist eine Zuger Besonderheit, die es seit 2009 alle drei Jahre gibt. Brigitta Kühn-Waller: «Ihn jedes Jahr abzuhalten, wäre zu aufwendig.» Die Idee zum Segen hatte Pfr. Hans Jörg Riwar von der Steuergruppe der Citykirche. Im ersten Jahr wurde der Segen noch ausschliesslich von Kirchtürmen gesprochen: vom Kirchturm der reformierten Kirche, vom Kirchturm St. Oswald und noch vom Zytturm. 2012 kamen säkulare Gebäude wie das Hochhaus Uptown beim Eishockey-Stadium oder das Hochregallager der V-Zug dazu.

 

Was passiert beim Zuger Stadtsegen? Die Luzerner Sängerin und Musikschullehrerin Ruth Maienfisch lässt den Segen erklingen, den die katholische Theologin und Schriftstellerin Jacqueline Keune geschrieben und den der Komponist und Dirigent Ludwig Wicki vertont hat. Der Text ist stets derselbe – er wurde eigens für Zug geschrieben und ist durchaus auch «aufmüpfig und herausfordernd», so Brigitta Kühn-Waller. Der diesjährige Titel der viermaligen Performance lautete «Lockere die engen Krawatten». Eine Aufforderung, die dem Liedtext entnommen ist. Dort heisst es: «Lad’ die Fremden an einen gastlichen Tisch, birg das Beisammensein der Liebenden und weck die Sehnsucht der Satten. Lockere die engen Krawatten, raue auf die glatten Gebete und umfang das Lärmende mit Stille.»

 

Neu am Stadtsegen ist ein spezielles Rahmenprogramm: So gibt es einen Event auf dem Landsgemeindeplatz. Dann startet der Stadtsegen in der Kirche St. Oswald mit einem Konzert des Cellisten Jonas Iten. Weiter findet ein ökumenischer Gottesdienst in der Kirche St. Johannes statt – im Anschluss ertönt der Segen. Und zum Schluss gibt es in der reformierten Kirche Zug eine Podiumsdiskussion «Wer schöpft unser Geld» mit Regierungsrat Peter Hegglin, Zuger Kantonalbank-CEO Pascal Niquille sowie Daniel Meier und Thomas Brändle vom Verein MoMo. Organisiert werden die Veranstaltungen von der Citykirche Zug und Zug Tourismus, welche die Idee «spannend und speziell» fand. Man habe bislang nicht immer Glück mit dem Wetter gehabt, aber stets Glück mit den Zuhörern. Viele hätten jeweils innegehalten und gelauscht, ob beabsichtigt oder zufällig.

 
 
Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
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