Die Flüchtlingswelle in Europa beschäftigt uns seit Monaten. Vor allem in Deutschland führt die Willkommenspolitik bereits in verschiedenen Städten zu Engpässen. An Weihnachten wird diese Story noch schwieriger. Ein Pfarrer weiss Rat.




 
 

Abendland, Flüchtlinge und Weihnachten

Die Xmas-Story einmal anders

Wie gehen Kirchen und Christen mit dem Thema Flüchtlinge um? Gute Antworten sind nicht einfach und Lösungen schwierig umzusetzen. Zudem kollidieren Abgrenzungen rasch mit dem Gebot der Nächstenliebe. Und das alles an Weihnachten! Der Zürcher Pfarrer Roland Diethelm brilliert in diesem Umfeld mit seiner letzten Kolumne «Heiliger Bimbam» im «Blick am Abend». Auf die Frage «Wo liegt aus christlicher Sicht die Aufnahmegrenze für orientalische Asylsuchende im Abendland, damit es seine Identität nicht verliert?» erklärt er:

«In diesen Wochen feiert das christliche Abendland einen ungarisch-römischen Soldaten (11. 11., Martin), eine libanesische Kaufmannstochter und türkische Prinzessin (Barbara, 4.12.), einen türkischen Bischof (6.12., Nikolaus), einen aramäisch-jüdischen Wanderprediger mit Familie und Hirten (25.12., Jesus) und drei persisch-arabische Sterndeuter (6.1., Drei Könige). Sollte die Gruppe versuchen, montags in Dresden über den Weihnachtsmarkt zu laufen?


Bei uns müssten die Stadtheiligen von Zürich, Solothurn, Genf und St. Moritz aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe ihren Reisepass vorweisen. Ob sie als ägyptische Deserteure ins Asyl-Kontingent passen? Oder ziehen wir einen Europäer wie Gallus aus Irland vor? Ohne sie alle gäbe es unser schönes Abendland nicht. Der christliche Beitrag zur Flüchtlingsthematik ist keine Höchstzahl, sondern jede tatkräftige konkrete Hilfe. Solche Nächstenliebe fragt: Welchen Menschen können wir helfen und ihnen so zu Nächsten werden? So herum müssen wir uns um die christliche Identität des Abendlandes wenig Sorge machen.»


Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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