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Fast für jeden Geschmack gibt es die passende Musik und Messen: Jodel-, Orchester- oder Gospelmessen. Eine Pop-/Rockmesse in Mundart hat Gemeindeleiter Markus Limacher bisher vergebens gesucht. Und daher selber eine geschaffen.
Pfarrer rockt den GottesdienstMarkus Limacher schrieb Mundart-Rockmesse Das Schlagzeug beginnt, ein paar Takte später setzt die Rhythmusgitarre ein. Dann stimmt der Chor ein: «Sprung i Brunne mit offne Sinn». Das Ganze kommt in einem rockigen Rhythmus daher, der wohl kaum einen Fuss ruhig lässt, schreibt die «Neue Nidwaldner Zeitung». Der Song gehört zur Rockmesse, die Gemeindeleiter Markus Limacher von der katholischen Pfarrei Emmetten geschrieben hat. Die Melodien sind eingängig und rockig, die Texte den jeweiligen Liedern angepasst. «Es war mir ein Anliegen, die Texte so zu gestalten, dass sie leicht verständlich und theologisch korrekt sind», sagt Markus Limacher. So fängt das Kyrie wie folgt an: «Nobody’s perfect, jede Mänsch macht Fähler, doch s’chunnt drufaa, öb är au drus cha lehre.» Oder das Agnus Dei mit «Jesus, Lamm Gottes, befrei üs vo allem, wo üsi Wält und üs sälber zerstört. Heb Verbarme, Gott.»
Gesungen wird die Rockmesse von einem Ad-hoc-Chor. Mit dabei sind Mitglieder des Rise-up-Chores Stans, ergänzt mit ein paar Emmetter Kindern sowie weiteren Sängerinnen und Sängern, meist vom Kirchenchor. «Ich finde die Messe sehr gut, weil Kirchenlieder rockig gesungen werden», sagt etwa die zwölfjährige Amasona Würsch aus Emmetten und fügt schnell bei, «und weil ein Schlagzeug mit dabei ist». Sie ist eines der sieben Kinder aus Emmetten, die an der Rockmesse mitsingen. Neben den Kindern sind alle Altersklassen vertreten, bis ins Pensionsalter, insgesamt rund 30 Personen.
Begleitet wird der Chor von fünf Musikern. Mit dabei ist auch der Komponist Markus Limacher an der Leadgitarre. Er spielt schon seit bald 40 Jahren Gitarre. Beigebracht hat er sich die Griffe selber. Seine Lieder müssen singbar sein, sagt er und betont, dass es vor allem um die Verschönerung der Gottesdienste geht. So singt der Chor nicht von der Empore aus, sondern vorne sichtbar für die Gottesdienstbesucher. «Es geht nicht darum, mehr Leute in die Kirche zu locken», sagt Limacher bestimmt. Vielmehr soll dem Bedürfnis der Leute entsprochen und auch den Jungen die Gelegenheit gegeben werden, sich mit der Religion auseinanderzusetzen. «Euse Abschied isch kei Abschied jetz, es isch e Neuafang zu neue Täg.» Mit diesen Worten fängt das Schlusslied zum Auszug an. Rockig wie alle anderen animiert es zum Mitsingen, Mitwippen und zu einem fröhlich-rhythmischen Schluss des Gottesdienstes.
Herzlich, Markus Baumgartner
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