Pfarrer an ungewöhnlichem Ort: Stimmen Clichés nicht überein, ist das für die Medien interessant. Ein Pfarrer im Zirkus gehört dazu. Daher wurde über die Einsetzung des neuen Zirkuspfarrers breit berichtet.





 
 

Pfarrer auf vielen Manegen

Neuer Zirkuspfarrer für die Schweiz eingesetzt

Adrian Bolzern ist neuer katholischer Pfarrer für die Schweizer Zirkusleute und Schausteller. Der 35-jährige übt dieses Amt zu 30 Prozent aus – 70 Prozent ist er Pfarrer in Aarau. Die Feier zu seiner Einsetzung fand im Zelt des Zirkus Knie in Luzern statt. Die Verantwortlichen hatten dafür eine ausdrückliche Erlaubnis der Bischofskonferenz. Ziel ist es, die Gottesdienste dort zu feiern, wo die Leute leben. Das kann in einem Zirkuszelt sein oder neben einem Jahrmarkt. Es wurde eine wunderbare Feier mit rund 2300 Leuten. Das Zelt war voll. Einen eigenen Pfarrer für Zirkusleute und Marktfahrer braucht es, weil diese Leute just am Sonntag arbeiten, wenn sonst Gottesdienst ist. Vor allem ist aber Seelsorge eine Frage von persönlichen Beziehungen. Dafür braucht es eben eine ständige Ansprechperson.

Für Adrian Bolzern ist das e
in Traumjob. «Ich hatte bisher nicht gewagt, davon zu träumen. Ich habe schon als Kind Jahrmärkte und den Zirkus geliebt. Und ganz besonders freue ich mich, dass zum Gebiet des Schweizer Zirkuspfarrers auch der Europapark in Rust gehört. Jenen Vergnügungspark finde ich persönlich besonders gut», erklärte er in einem Interview der «Neuen Zürcher Zeitung». Darüber berichteten auch Radio Life Channel, Radio SRF und «20 Minuten».
 
Adrian Bolzern übernimmt das Amt von Ernst Heller (67), der nach 15 Jahren abtritt. «Der Zirkus möchte den Menschen Freude bringen, und Pfarrer Heller hat seine Seelsorger-Rolle grossartig wahrgenommen und den Menschen Freude gebracht», sagte der Weihbischof Martin Gächter während des fast zweistündigen Gottesdienstes laut «20 Minuten». Pfarrer Heller, der es verstand, den Gottesdienst immer wieder mit Witzen und Sprüchen aufzulockern, gestand, dass er gerne feiert. Am Ende des Gottesdienstes durfte auch eine musikalische Einlage mit der Klarinette nicht fehlen, wobei er von seiner Band «Heu-obe-n-abe» begleitet wurde.
 
Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
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