Ein Mann wirft zwei Molotow-Cocktails in die Räume eines Islam-Zentrums – war es ein Hassverbrechen? Jetzt solidarisieren sich Christen mit dem betroffenen Verein.




 
 

Christen helfen Muslimen

Spontane Aktion der Solidarität

In Flums SG wirft ein unbekannter Mann durch eine zerstörte Glastür zwei Molotow-Cocktails in die Räume des islamisch-albanischen Kulturvereins. Die Brandsätze lösen einen Mottbrand in der Cafeteria aus - zum Glück entwickelt sich kein Vollbrand. Bis heute ist unklar, ob es sich um ein religiös motiviertes Verbrechen handelt. Dennoch hat die Schweizerische Evangelische Allianz SEA in einer spontanen Aktion 1000 Franken für den Verein gesammelt. Es sei ein Zeichen der Solidarität, schreibt die Tageszeitung «20 Minuten». Die Religionsfreiheit sei ein grundlegendes Menschenrecht in der Schweiz.

SEA-Sprecher Thomas Hanimann sagt, dass die Idee für die Aktion spontan im Büro entstanden sei. Bei einer internen Sammelaktion sei das Geld zusammengekommen. Hanimann: «Ich habe den Eindruck, dass Muslimen derzeit von einigen Seiten in der Schweiz ein rauer Wind entgegenweht. Durch all diese Ereignisse in letzter Zeit geraten sie auch hier unter Druck, auch wenn sie integriert und friedlich mit uns leben.»

Es wäre eine äusserst schädliche und sogar gefährliche Entwicklung, wenn angesichts der weltpolitischen Krise auch in der Schweiz eine anti-islamische Stimmung zum Nährboden oder Vorwand für Gewalt würde, erklärt Hanimann weiter: «Viele Menschen mit muslimischen Wurzeln leisten einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und zum Wohlergehen in unserem Land. Christinnen und Christen können sich am besten für den Frieden und das Wohl einsetzen, indem sie freundschaftliche Beziehungen zu Menschen muslimischen Glaubens pflegen.»


Beim islamisch-albanischen Kulturverein ist die Freude gross über die Geste. «Wir wurden davon überrascht und es gibt uns Kraft», sagt Präsident Arben Sulejmani. Der Verein habe nebst dieser Spende viel Solidarität in den letzten Tagen erfahren. «Wir erhielten viele Telefonate, viele Leute, vor allem aus Flums, erkundigten sich nach uns», so Sulejmani. Man sei hervorragend integriert im Dorf. Der Verein schaue nun in die Zukunft, sagt der Präsident.


Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
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