Jedes Jahr wird der „This-Priis“ an Unternehmerinnen und Unternehmer verliehen, die „nachhaltige Stellen für Menschen mit Handikap schaffen“. 2014 erhält ihn Ruedi Hertig, ehrenamtlicher Gemeindeleiter der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in Rüti ZH.




 
 

Ausgezeichneter Unternehmer

Erwerbsarbeit für Menschen mit Handikap

Vor 33 Jahren gründete Ruedi Hertig sein Geschäft Elektro Hertig in Tann-Rüti. Heute hat das KMU 13 Angestellte. Seit 26 Jahren arbeiten bei Elektro Hertig auch Mitarbeiter mit körperlicher oder psychischer Behinderung in der Buchhaltung, im Verkauf und in der Auslieferung und Montage. „Von meinem christlichen Hintergrund her ist die Würde des Menschen unantastbar, unabhängig von dessen Verfassung. Gleichzeitig glaube ich, dass ein soziales Engagement keinen Bestand hat, wenn nicht beide Parteien einen Nutzen daraus ziehen“, sagte Hertig zum „Zürcher Oberländer“.

Von den fünf handikapierten Mitarbeitern, die der Betrieb integriert hat, bezog einer wegen einer psychischen Erkrankung während 13 Jahren eine 100-Prozent-IV-Rente. Heute, nach zwei Jahren bei Elektro Hertig, hat er hier eine Vollzeitstelle inne und ist nicht mehr von der IV abhängig. Ein zweiter Mitarbeiter ist nach einer 28-jährigen Drogenkarriere erstmals nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen. Ruedi Hertig hat bisher insgesamt zwölf Lehrlinge und Lehrtöchter ausgebildet, zum Teil sehr schwache Oberstufen-Abgänger. Zehn von ihnen erreichten den Diplom-Abschluss. Hertig tauscht sich mit den Sozialbehörden aus, erhält aber keine aktive Hilfe.

Ruedi Hertig setzt sich auch privat für seine Mitarbeiter ein. Er betont den Grundsatz, dass erst Arbeit bzw. durch Arbeit erworbenes Einkommen dem Menschen Würde verleiht. Das könne kein Sozialsystem, das Menschen mit Geld abspeist, ohne ihnen die Chance der Integration in die Arbeitswelt zu geben. Über die Preisverleihung berichteten auch „Der Landbote“, „Neue Zürcher Zeitung“ und Radio „Life Channel“.

Der privat lancierte This-Priis ist nach Mathias „This“ Widmer benannt, der mit cerebraler Lähmung geboren wurde. Der von seinem Vater Hansueli Widmer im Testament angeregte Preis will sensibilisieren und wird seit 2006 verliehen. Das Preisgeld von 4000 Franken wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Elektro Hertig für eine Spende an Insieme, der Elternorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung, und den Jugend-Indoor-Skaterpark Fägtory in Dürnten sowie zwei Events für alle Mitarbeiter mit Gokartfahren und Riverrafting verwenden.

Herzlich, Markus Baumgartner
 
P.S. Unbedingt vormerken! Sie sind auch dieses Jahr zum Dienstagsmailfest eingeladen. Es findet am Sonntag, 18. Mai 2014, von 16.00-20.00 Uhr in Zürich statt.
 
 
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