Einst hatte sich Fernseh-Moderator und Buchautor Röbi Koller von der Kirche abgewandt. Heute engagiert er sich wieder überzeugt. Auch wegen Schicksalen, die er gesehen hat.





 
 

Wenn Prominente glauben

Wie Röbi Koller die Kirche neu schätzen lernte

Röbi Koller (54) kennt man vor allem als TV-Moderator. Weniger vertraut ist die Vorstellung, dass er predigt, wie im September beim 60-Jahr-Jubiläum der Pfarrei Bruder Klaus in Kriens, schreibt die «Neue Luzerner Zeitung». Er sprach über das von der Pfarrei gesetzte Motto «Über uns hinaus zu sich hin». Bekanntlich sind wir Schweizer bescheiden, doch zuweilen muss man auch unbescheiden sein, um ein grosses Ziel zu erreichen. Um sich verwirklichen zu können, muss man den Mut haben, seine Ansprüche anzumelden und gelegentlich über sich selber hinauszuwachsen. Duckmäusertum indes kann dazu führen, dass wir in der Gemeinschaft nicht die Rolle spielen, die wir eigentlich spielen könnten.

 

Seine katholische Erziehung sei tief in ihm festgemacht, obwohl er kein Kirchgänger sei und die Kirche kritisch beobachte. Doch das «Betriebssystem» bleibe katholisch, das bringe man nicht weg. Als ehemaliger Ministrant haben ihn die Gottesdienste und Predigten eher gelangweilt. Zunehmend empfand er den Kirchgang als Zwang und ist dann später ausgetreten. Heute sieht er, dass die Kirche viele schöne Rituale für Anlässe bietet, bei denen man emotional gefordert ist: Taufe, Hochzeit, Beerdigung. Koller glaubt, dass die Begleitung in wichtigen Lebensübergängen ein Eckpfeiler der Religion darstellt. Am deutlichsten zeigt sich dies bei Todesfällen: «Da ist man froh, wenn der Abschied von lieben Menschen auf würdige Weise gestaltet werden kann.»

 

Seit 2005 ist er Botschafter der Bethlehem Mission Immensee (BMI). Da steht er als Sprachrohr mit seinem Namen für Projekte der BMI ein und überzeugt sich vor Ort von der Arbeit: «Diese Besuche in Ländern wie etwa Peru oder Bolivien sind eine wertvolle Erfahrung. Dort konnte ich mit eigenen Augen sehen, dass es der BMI gar nicht darum geht, Menschen zu missionieren. Vielmehr will sie in den Gebieten Hilfe zur Selbsthilfe leisten und dabei durch das eigene Beispiel auch christliche Grundwerte vermitteln.»

 

Koller ist überzeugt davon, dass es eine höhere Macht gibt, welche Menschen mit grossen Kräften ausstattet: «Wichtig ist aber auch der Umstand, dass da eine Gemeinschaft ist, in der sich die Menschen getragen und aufgehoben fühlen. Damit meine ich zuerst einmal das familiäre Umfeld. Aber auch die örtlichen kirchlichen Gemeinschaften.»

 

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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