Die reformierte Kirche Sissach organisiert regelmässig Outdoor-Gottesdienste. Pfarrer Gerd Sundermann will eine Kirche mit Schwung. Auch andere Kirchen sind aktiv.




 
 

Schwung für die Kirche

Velogottesdienste sprechen Menschen an

«Die ursprüngliche Idee war, dass wir eine zusätzliche Klientel ansprechen wollen, nämlich Familien mit Kindern, die Lust haben auf einen Sonntagsausflug, auf eine Andacht open air an einem schönen Ort und gemütliches Beisammensein», erklärt Pfarrer Gerd Sundermann in der «Aargauer Zeitung». Das hiess nicht einfach einen Gottesdienst, sondern ein Vollprogramm anbieten. Die Kirche geht an den Wasserfall Giesen an einen speziellen Ort, wo die Kinder nicht in der Kirchbank sitzen müssen, sondern sich ein Stück weit bewegen können. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es gemeinsames Grillieren, das sich bis in den Nachmittag hineinzieht. Dieser spezielle Sonntag hat zum Ziel, den Leuten einen tollen Tag zu bieten, sie geistig zu erbauen und ihnen neue Angebote zu machen, um die Kirche zu erleben.


Das Vierer-Pfarrerteam in Sissach bietet auch sonst eine Fülle an verschiedensten Gottesdiensten, auch outdoor: Feldgottesdienst für folkloristisch Interessierte, Osterfrühgottesdienst mit Taufmöglichkeit auf der Sissacherfluh, Rebensonntag in Itingen sowie viele andere Gottesdienste ausserhalb der Kirche. Sundermann: «Unsere Kirchgemeinde ist unheimlich in Schwung. Wir bemühen uns, die Angebotsvielfalt zu halten und auszubauen.»


In Ebnat-Kappel bietet Pfarrer Philippe Müller schon seit zehn Jahren Velogottesdienste an, schreibt das «St. Galler Tagblatt». Der Pfarrer ist selber ein «angefressener» Velofahrer: Jedes Jahr fährt er im Frühjahr für eine Trainingswoche in den Süden. Für sehr viele Schweizer ist Mallorca dafür die Hauptdestination. Und jedes Jahr spult Philippe Müller zwischen 6000 und 8000 Kilometer selber ab. «Für mich gehört es ganz einfach dazu, das Virus hat mich schon früh gepackt.» In seiner Predigt würdigte er die Radfahrer als «Lebensfahrer». Sei es mit dem Rad oder ganz einfach im Leben. Es gelte, alles dem Ziel unterzuordnen, sei es im Sport oder ganz allgemein.


In Wolfikon TG fand schon der 18. Velogottesdienst der evangelischen Kirchgemeinden aus dem Lauchetal statt, schreibt die «Thurgauer Zeitung».
Gross und klein radelte mit Velos und E-Bikes zum Schulhaus oder wanderte dort hin. Pfarrer Wilfried Bührer ermunterte die Besucher, immer wieder auch für Kleinigkeiten im Leben Danke zu sagen. Er und Pfarrer Martin Epting benutzten das Velo gleich auch als roten Faden für den feierlichen Gottesdienst. «Velofahrer sind immer die Schwächsten, schon eine kleine Scherbe kann das Ende einer Velotour bedeuten», sagte Martin Epting. Anhand von Schadenmeldungen, wie sie von der Werbung bekannt sind, zeigten sie auf, welche grossen Auswirkungen kleine Schäden haben können.

 

Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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