Radio Heimatklang ist die Stimme der Schweizer Volkskultur: Da finden Musik, Kultur, Wort und Wortbild ihren Platz. Vom Alphorn zur Zither. Von der Blasmusik zum Jodel. Pfarrer sendet Ländler in die WeltMarc Lauper predigt vor 25’000 ZuhörernMarc Lauper, 57, ist kein gewöhnlicher Pfarrer. Zwar predigt auch er das Evangelium in Eggiwil im Emmental. Aber er hat noch eine andere Mission. Mit seinem Radio Heimatklang («Musig wo ds Härz erfröit», www.heimatklang.ch) fördert und verbreitet er die echte, ursprüngliche Schweizer Volksmusik. «Das Volkstümliche, nicht das Volksdümmliche liegt mir am Herzen», sagt er in einem Porträt der «Sonntagszeitung». Lauper war über sechs Jahre Pfarrer in Kanada. Dort war er als Wanderprediger tätig, besuchte Schweizer in ihren Farmen und arbeitete bei Radio Ville Marie mit. «Dort realisierte ich, wie wichtig das Radio für die Verkündigung des Wortes Gottes ist.» Als dann 2011 der Emmentaler Lokalsender Neo zwei einzugehen drohte, griff er zu. Für 100’000 Franken kaufte er den maroden Sender. Das Geld bekam er von einer Stiftung und von der ökumenischen Medienkommission. Lauper setzt nun auf die grosse Weltkarte. Seit einem Jahr ist Radio Heimatklang über Satellit, Kabel und Internet überall 24 Stunden zu empfangen. Und kommt an: Bis 25’000 Hörerinnen und Hörer schalten täglich ein. Aus der ganzen Schweiz kommt Fanpost, viele Auslandschweizer lindern mit dem urchigen Naturjodel ihr Heimweh. Kürzlich hörte Lauper von einer Bar im US-Bundesstaat Montana, in der sein Sender die Cowboys zum «Bödele» bringt. In Nordamerika lernte Lauper auch, dass die Kirchen mit ihren eigenen Radio- und Fernsehstationen viel näher am Volk sind als die hiesige Landeskirche, die immer mehr Gläubige verliert. Das Modell faszinierte ihn. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz baute er sich seine Kanzel nicht nur in Eggiwil auf, wo um die 50 Menschen in den sonntäglichen Gottesdienst kommen, sondern auch im Radio. Und predigt nun vor 25’000 Zuhörerinnen und Zuhörern. Herzlich, Markus Baumgartner |
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