Der reformierte Pfarrer und Notfallseelsorger Peter Schulthess betreut seit 17 Jahren Angehörige von Opfern in Notsituationen. Jetzt trat er mit einer Opernsängerin auf. Pfarrer mit der OpernsängerinEngagierter Seelsorger präsent in der GesellschaftSeinen beruflichen Weg begann Peter Schulthess als Speditionskaufmann bevor er auf dem zweiten Bildungsweg die Matura und das Theologiestudium abschloss. Seit 1999 ist er Pfarrer in Pfäffikon ZH. Der engagierte Seelsorger hat zwei Bücher über seine Erfahrungen aus der Nofallseelsorge («Hiobsbotschaft») und über Begegnungen mit Engeln («Wie Engel begleiten») geschrieben. Schon fast 20 Jahre sammelt Peter Schulthess Erlebnisberichte, in denen Menschen erzählen, wie sie das Wirken von Engeln erfahren haben.Zur Notfall-Seelsorge ist er durch den Suizid eines 18-jährigen gekommen. Er erkannte, dass dringendes Handeln nötig ist. Dafür besuchte Schulthess Ausbildungslehrgänge zur Notfall-Seelsorge. Am Anfang stellte er sich der Feuerwehr Pfäffikon zur Verfügung. Später wurde Schulthess von der Polizei und dem Spital Uster verpflichtet, schrieb die «Zürichsee Zeitung». In der Zusatzausbildung ging es vor allem um Psychologie. «Man muss zum Beispiel wissen, wie sich ein Schockzustand äussern kann: Die einen funktionieren weiter, andere erstarren.» Der vierfache Familienvater ist überzeugt, dass nicht jeder Pfarrer gleich gut damit umgehen kann, erklärte er im «Tages Anzeiger». Deshalb ist es verständlich, wenn nicht alle Pfarrpersonen diesen Dienst tun möchten. Als Umsteiger wurde er auch schon im «MigrosMagazin» porträtiert: «Ich komme immer wieder in Kontakt mit Menschen, die sich ausgebrannt fühlen. Ihr inneres Feuer ist im wahrsten Sinne des Wortes erloschen. Ich möchte helfen, dieses wieder zum Brennen zu bringen», sagt der 61-Jährige. Erst im Alter von 29 Jahren schrieb er sich an der Universität Basel ein. Es war die Begeisterung für den Glauben, die den Wendepunkt in seinem Leben herbeigeführt und ihm die Vision als «Strassenpfarrer» aufgezeigt hatte. Da liegt ihm das Einfache und Verständliche am Herzen. Nun durfte Peter Schulthess am Sonntag, 4. August 2013, zusammen mit Opernsängerin Noëmi Nadelmann in der Sendung «Persönlich» von Radio SRF 1 teilnehmen (Bild mit Moderator Christian Zeugin). Die Ausstrahlung fand aufgrund der «Aida»-Aufführungen auf der Seebühne am Seequai Pfäffikon ZH statt und hat viele Echos ausgelöst. Schulthess findet die dramatische Oper im Zusammenhang mit der Notfallseelsorge interessant und ist selber öfters am See anzutreffen: Er schwimmt regelmässig mit seinem Sohn im See. Er wehrte sich gegen das Cliché der leeren Kirchenbänke: «Es gibt in der Region einige Kirchen, die gut gefüllt sind. Die meisten Journalisten schreiben darüber, ohne es selber gesehen zu haben.» Herzlich, Markus Baumgartner |
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