Ostern ist nun zwar schon vorbei. Doch wie wär’s mit einer gelungenen Aktion für das nächste Jahr? Die Aktion hat den Anspruch, in der Öffentlichkeit Impulse zu setzen und als offene Kirche wahrgenommen zu werden.




 
 

Zeit für Menschen in Not

Landeskirche geht neue kommunikative Wege

 
Wann haben schon 1,7 Millionen Mitglieder persönliche Post von ihrem Präsidenten erhalten? So geschehen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Zur Einstimmung auf Karfreitag und Ostern erhielten die Protestanten einen Brief von Kirchenpräsident Volker Jung. Mit der Aktion sollten die Glieder auf die wichtigen christlichen Feiertage Karfreitag und Ostern eingestimmt werden. Zeitgleich wendete sich die EKHN mit Grossplakaten und Fassadenbannern an die Öffentlichkeit. Zeitgleich präsentiert sich die EKHN mit einer neu konzipierten Website www.ekhn.de.


Eine ähnliche Aktion hatte die EKHN erstmals im Advent 2012 durchgeführt. Dabei hatte sie unter dem Motto «Weihnachten ist Geburtstag» auf Weihnachten als Fest der Geburt von Jesus hingewiesen. Die damals dem Brief beigelegte farbenfrohe Girlande hatte für Überraschung und Kritik gesorgt. Auch der Osterpost liegt eine Motivkarte bei: Zum Thema «Lichtblick Ostern» wurde der Balanceakt zwischen Karfreitags-Trauer und Oster-Hoffnung illustriert (siehe Bild). Schlüsselwort der Karte ist «Wiedersehen». Dieses Grusswort steht im Sprachgebrauch für Abschied, vom Wortsinn aber für die Zuversicht, dass das gemeinsame Leben weitergeht – wie der Tod und die Auferstehung von Jesus Christus.


Insbesondere um den Karfreitag als «stillen Feiertag» gab es an manchen Orten im Gebiet der EKHN Auseinandersetzungen. Kirchenpräsident Jung erläuterte: «Wir tragen damit unsere Themen in eine grösstmögliche Öffentlichkeit hinein. Zugleich wenden wir uns an alle unsere Mitglieder, insbesondere auch an die, die treu zu ihrer Kirche halten, aber nicht oft zu uns in die Häuser kommen. Wir versuchen, sie in ihrem Glauben zu bestärken und darüber auskunftsfähiger zu machen.» Mit der Vielfalt an Medien zähle die Aktion zu den am weitesten reichenden Kampagnen, die bislang im Bereich der evangelischen Kirche entwickelt worden sei, sagte Jung.


Mit 400 beteiligten sich nach Auskunft Jungs etwas mehr als ein Drittel aller EKHN-Gemeinden an der Aktion. Sie erhielten Materialien (Plakate, Informationsflyer, Materialien für Konfirmandenstunden, Bildmaterial und mehr) für ihre praktische Arbeit. «So wird der möglicherweise zunächst werblich anmutende Impuls im Briefkasten unterstützt von der persönlichen Ansprache von Mensch zu Mensch vor Ort», so Jung. Weitere Anregungen zum Thema sind auf www.lichtblick-ostern.de und in der Ausstellung des Erlebnismuseums Bibelhaus in Frankfurt zu finden. Die Kosten für den Brief bezifferte Jung auf 437’000 Euro, davon seien 250’000 Euro (57%) Portokosten. Pro Mitglied koste der Brief also 26 Cent. Die Kosten für die weiteren Materialien beliefen sich auf 500 Euro pro teilnehmender Gemeinde, zusammen 200’000 Euro. Insgesamt gebe die EKHN also 687’000 für die Aktion aus. Das seien, betont Jung «pro Mitglied 40 Cent».
Herzlich, Markus Baumgartner


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