Schwester Liliane Juchli hat die Krankenpflege revolutioniert. Ihr Lehrbuch «der Juchli» ist seit Jahren ein Bestseller. Nun würdigen eine Biografie und ein Film ihre Arbeit.





 
 

Klosterfrau schrieb Millionen-Bestseller

Film als Hommage an eine Pflegefachfrau aus Ingenbohl

 
Sie strahlt Motivation und Charisma aus, auch Ernsthaftigkeit, Schalk, Lebensfreude und vor allem Liebe zu den Menschen: die Ingenbohler Schwester und Pflegefachfrau Liliane Juchli. Für Generationen von Pflegefachfrauen und -männern ist Sr. Liliane ein Vorbild geworden. Ihr Pflegelehrbuch wurde mit einer Millionenauflage zur Grundlage für die Pflegeausbildung. Sr. Liliane hatte das Buch in den 1960er-Jahren entwickelt. Die «Juchli-Bibel» wird das bis heute in der Pflegeausbildung eingesetzte Pflegelehrbuch genannt.
 
Nach ihrer Ausbildung in der Schwesternschule des ehemaligen Spitals Theodosianum in Zürich trat sie dem Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz in Ingenbohl bei und wurde Ordensschwester. Als solche bildete sie junge Menschen zu Pflegefachleuten aus. Dabei standen der Mensch, seine Würde und die ganzheitliche Betreuung im Vordergrund. Wenn sie von ihrer eigenen Depression erzählt, die sie als Schulleiterin erlebt hat, spricht sie von ihrer persönlichen Erfahrung eines «Burn-Out». Diese Erfahrung bildete die Grundlage für ihre Neuausrichtung der Pflege-Philosophie: Den Menschen ganz in den Mittelpunkt zu stellen und dabei die Würde des Einzelnen zu bewahren.
 
Liliane Juchli spricht gerne in Geschichten, in Metaphern und «Wegworten», wie sie ihre Leitsätze nennt. Doch kommen diese trotz Ordenskleid nie als Predigt daher, sie sind trotz grosser Brille und Ehrendoktor nicht belehrend. So macht sie es leicht, ihre Ratschläge zu bedenken und anzunehmen. «Nur wer sich selbst Sorge gibt, kann andern Sorge tragen», lautet einer ihrer Grundsätze. Und weiter: «Es heisst nicht: Liebe deinen Nächsten. Punkt. Sondern: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.» Sr. Liliane führt die Geschichte vom barmherzigen Samariter an, die oft falsch wiedergegeben werde. Der Samariter kümmert sich nicht allein um die hilfsbedürftigen Menschen, sondern holt sich Unterstützung beim Herbergswirt. Die Essenz der biblischen Geschichte ist für sie so einfach wie nachdrücklich: „Ich muss nicht alles selber machen“.
 
Im Zusammenhang mit dem 80. Geburtstag von Liliane Juchli in diesem Jahr hatte eine Gruppe von Pflegefachfrauen die Idee, sie in einem Film zu würdigen. Die Frauen setzten sich mit der Dokumentarfilmerin Marianne Pletscher in Verbindung. Diese nahm die Idee auf und führte Regie. Entstanden ist ein Film über das bewegte Leben von Schwester Liliane, der «Leiden schafft Pflege» heisst (Trailer www.mariannepletscher.ch/media/video/trailer_dsp2.php?lg=de&f=2). Er kann als DVD für CHF 33 bestellt werden bei Praesens-Film (shop.praesens.com/suche/film.cfm?ID=7160).
 
Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
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