Jubiläen in Luzern und Bern: Kirchliche Gassenarbeit überzeugt. Sie praktiziert die aufsuchende Sozialarbeit und setzt sich für die praktischen Probleme der Menschen ein.




 
 

Kirche auf der Gasse

Ein offenes Ohr und helfen, wo es geht

Der Theologe Sepp Riedener ist Gründer der kirchlichen Gassenarbeit in Luzern. Seit 35 Jahren setzt er sich für Drogenabhängige und andere Menschen ein, die auf der Gasse leben. Nun würdigt ein Film sein Wirken. Riedener, inzwischen 70 Jahre alt, ist als Mann der ersten Stunde und Gründer der Gassenarbeit das Urgestein der Luzerner Drogenpolitik. Ohne seine Beharrlichkeit, auch gegenüber Behörden, hätte der Umgang mit Drogenabhängigen in Luzern kaum den heutigen Stand erreicht, schreibt die «Luzerner Zeitung».
 
Auch in Bern jubiliert die kirchliche Gassenarbeit. Sie feiert ihr 25-jähriges Bestehen, berichtet Radio Life Channel. Die Gassenarbeit unterstützt Menschen niederschwellig, anonym und kostenlos. Das dreiköpfige Team Isa Calvo, Ursula Aellen und Ruedi Löffel versucht dort zu helfen, wo gerade Not am Mann oder an der Frau ist – mit sauberen Spritzen und etwas Essbaren, mit Kondomen und Kleidern, beim Umgang mit den Sozialämtern oder bei Schwierigkeiten mit der Polizei und mit der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
 
Das Lokalradio «Bern RaBe» blickte eine Woche lang hinter die Kulissen der Berner Gassenarbeit. 1984 nahm der erste kirchliche Gassenarbeiter Berns seine Arbeit auf. 1988 wurde der Verein Kirchliche Gassenarbeit als Trägerschaft gegründet, der von den Kirchgemeinden in Bern, der Region und von privaten Spendern getragen wird. Er verfügt über ein Jahresbudget von etwa 300’000 Franken. «Bedingungslos für die Ärmsten und Schwächsten da zu sein, ist ein urchristlicher Gedanke», sagt Ruedi Löffel gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von «Radio SRF». Der Mitarbeiter der christlichen Gassenarbeit Bern kann dank seinen Geldgebern unabhängig und unkompliziert agieren.
 
Die Echos sind gut, schreibt die Zeitung «Der Bund»: «Die Gassenarbeiter hören uns zu und gehen auf unsere Probleme ein. Sie arbeiten für die Leute auf der Gasse und nicht für die Tschugger oder so wie andere. Sie helfen einfach, ohne dass man gross Angaben über sich machen muss. Das Büro der Gassenarbeit ist längst zu einem Treffpunkt für uns Gassenleute geworden. Dort bekommen wir etwas zu essen, und wir können gratis Computer benutzen und telefonieren, egal, ob es um irgendwelchen Ämterstress oder etwas Privates geht. Sie helfen auch mit Kleidern aus.»
 
Herzlich, Markus Baumgartner
 
 
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