Der Methodistenpfarrer Walter Wilhelm spricht das «Wort zum Sonntag». Dabei will er «irritieren und aufregen»: «Das Wort zum Sonntag sollte auf keinen Fall harmlos sein. Es muss ein Thema zur Sprache bringen, das in der Luft liegt.»




 
 

Grösste Kirchgemeinde der Schweiz

Ein Pfarrer über das Wort zum Sonntag

Laut SRF-Angaben erreicht das «Wort zum Sonntag» bis zu 500’000 Zuschauer. Das dürfte die grösste Kirchgemeinde der Schweiz sein. Für den Birsfelder Methodistenpfarrer Walter Wilhelm ist es eine grosse Chance, so viele Menschen zu erreichen, erklärte er der «Aargauer Zeitung». Laut SRF gibt es erfahrungsgemäss zwischen 10 und 40 Reaktionen pro Sendung, meistens per Mail. Es ist ausdrücklich Aufgabe der Fernsehpfarrer, auf diese Reaktionen persönlich einzugehen.
 
Wie der TV-Pfarrer die Zuschauer am Bildschirm halten will, ist eine Herausforderung – ein Thema zu finden, das aufhorchen lässt. Wilhelm: «Das Wort zum Sonntag kann durchaus irritieren, sodass sich die Leute auch mal aufregen. Ich möchte den Zuschauern neue Gedanken in ihr Weltbild bringen.» Fragen, die gesellschaftspolitisch relevant sind und auch privat und individuell betreffen. So lautet auch die Vorgabe des Senders: Das «Wort zum Sonntag» soll das Zeitgeschehen und die individuelle Lebensgestaltung kommentieren. Stört es den Pfarrer nicht, dass er den Zuschauern nicht direkt etwas aus der Bibel erzählen kann? Wilhelm: «Ich finde es spannender, von einem Thema des Alltags auszugehen und dieses unter einem christlichen Licht zu betrachten.» Es gehe beim Christsein nicht nur um die sonntägliche Predigt, sondern vor allem um den Alltag. 


Was ist einfacher, über ein solches Thema 20 Minuten lang zu predigen oder in 3½ Minuten eine klare Aussage herüberzubringen? Wilhelm findet die Predigt einfacher. Von sechs Aspekten, die er in der Predigt anspricht, müsse er beim «Wort zum Sonntag» fünf rausschmeissen. Wilhelm fühlt sich nicht benachteiligt, wenn er im Gegensatz zu den reformierten und römisch-katholischen Kollegen nur fünf Mal im Jahr das «Wort zum Sonntag» halten darf: «Das ist mit Blick auf die tatsächliche Mitgliedersituation in der Schweiz in Ordnung. Wir haben schweizweit 5500 Mitglieder und sind so etwas wie die kleine Schwester der Reformierten Kirche.» Die EMK kann seit 15 Jahren das erste Mal wieder eine Person für das «Wort zum Sonntag» stellen. Diese Möglichkeit steht ihr dank ihrer Mitgliedschaft im Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) offen. 


Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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