In der Wohlfühlkomödie «The Sapphires» heitern vier singende Aborigine-Frauen aus Australien die Soldaten in Vietnam auf. Eine Geschichte mit einem wahren Kern und ebenso viel Soul wie Seele.




 
 

Glauben an die Kraft des Souls

Kinofilm «The Sapphires» beruht auf wahrer Geschichte

1968 stand die Soulmusik in ihrem Zenit: Aretha Franklin, Otis Redding, Wilson Pickett & Co. dominierten die Charts. Eine Black-Power-Geschichte der andern Art erzählt Wayne Blairs kurzweiliger Kinofilm «The Sapphires», schreibt die «Neue Zürcher Zeitung». Drei Geschwister und ihre Cousine, allesamt Nachfahren von Aborigines in Australien, werden von einem abgehalfterten Talentscout entdeckt. Die Girlgroup gewinnt einen Talentwettbewerb und können dem staubigen Outback entfliehen. So dürfen «The Sapphires» in Vietnam die dort stationierten US-Truppen musikalisch unterhalten (Trailer).

Die NZZ weiter: «Wo inständig von Liebe gesungen wird, lässt diese nicht lange auf sich warten. Aber wenn es um Leben oder Tod geht, wird auch die Liebe Teil eines Kriegsschauplatzes. Zündende Soulnummern, darunter zu Herzen gehende Balladen, sind die Stärken der Produktion.»


In Australien wurde 1968 die von Aborigines abstammende Bevölkerung immer noch diskriminiert und gemieden. So stösst im Film auch noch eine Cousine zum Gesangstrio. Diese wurde als Kind ihren Eltern entrissen, damit sie die «weisse Lebensart» erlernen konnte. Sie gehört damit zu unzähligen Kindern der «Lost Generation». Der Kinofilm «The Sapphires» basiert auf dem gleichnamigen australischen Musical und vor allem auf den Erzählungen von Regisseur Wayne Blairs Mutter: Sie war ein Mitglied von «The Sapphires». «Entstanden ist ein Film mit Seele, der durch mitreissende Musik, einem tollen Cast und durch seine herzerwärmende Story überzeugen wird», schreibt ein Kritiker.


Die Reise der Frauen wird zur Metapher für das Erwachsenwerden, aber auch zum Wagnis, das diese Frauen eingehen. Der Manager erklärt ihnen: «Im Soul gibt man nicht auf.» Die Frauen könnten alles verlieren, doch gewinnen sie sich selbst und das Vertrauen in ihre Identität als Aborigines. «Der Film vermittelt mit ausgesprochener Verve den Glauben an die heilende Kraft des Souls», schreibt Charles Martig, Filmbeauftragter Katholischer Mediendienst.


Herzlich, Markus Baumgartner

 
 
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