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Was Kirchen leistenStudie für die beiden Appenzeller KantoneErstmals wird offiziell bestätigt, was die Landeskirchen für die Gesellschaft erbringen: Gemäss einer Studie der Fachhochschule St. Gallen engagieren sich 2565 Freiwillige in den 20 evangelisch-reformierten Kirchgemeinden (www.ref-arai.ch) und 16 römisch-katholischen Pfarreien. Sie wenden dafür 72’000 Stunden oder 12'700 Arbeitstage pro Jahr auf, berichten das „St. Galler Tagblatt“ und „Radio DRS“. Wie die Kirchen nun aufgrund der vorliegenden Daten mitteilen, entsprechen die von ihnen im gesellschaftlich-sozialen Bereich erbrachten Leistungen einem Gegenwert von rund vier Millionen Franken. „Die Studie ist nicht dazu gedacht, politisch Druck zu machen. Es sollte einfach für einmal aufgezeigt werden, was die Kirchen alles leisten. Fielen diese Leistungen weg, bräuchte es andere Anbieter“, sagt Kurt Kägi, Präsident der Evang.-ref. Landeskirche beider Appenzell.
Künftig braucht es aber noch mehr Ehrenamtliche, weil die Steuereinnahmen der Kirchgemeinden rückläufig sind. Die Kirchgemeinden sind nun aufgefordert, Massnahmen zu treffen. Es müsse sichergestellt werden, dass die Appenzeller Landeskirchen auch künftig ihre fast 1200 Dienstleistungen für die unterschiedlichsten Zielgruppen durchführen könnten. Kirchliche Angebote wie Gottesdienste und Seelsorge machen dabei rund 31% aus. Rund zwei Drittel aller Angebote betreffen den kirchlich-sozialen Bereich für Kinder, Jugendliche, Familien, Ehe oder Senioren. Dieser Bereich ist es denn auch, der sehr stark von den freiwilligen Mitarbeitenden getragen wird: 80% aller ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer engagieren sich hier. Eher wenig Freiwillige gibt's in den Angebotsbereichen für Migranten, Asylsuchende, Flüchtlinge und Armutsbetroffene.
In ihren Schlussfolgerungen unterstreichen die Verfasser der Studie, dass die Kirchgemeinden und Pfarreien in den Bereichen Gottesdienst und Seelsorge umfassende Arbeit leisten. Mit den andern zwei Dritteln ihres Angebots bilden die beiden Kirchen eine wichtige Ergänzung zu anderen sozialstaatlichen Leistungen. Als Fazit wissen nun die Kirchenleitungen um die Wichtigkeit der Ehrenamtlichen. «Freiwillige sind der Schatz der Kirche», bringt es Kurt Kägi auf den Punkt.
Herzlich, Markus Baumgartner
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