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Spital baut auf Wunder25 Jahre christliche Klinik SGM Langenthal«Leib, Seele und Geist in die Behandlung einbeziehen. » Das war das Ziel der Klinik, die auf christlichen Werten basierend eine ganzheitliche Medizin verfolgt, schreibt die „Mittelland Zeitung/ Langenthaler Tagblatt» in einem grossen Porträt. Mit der Klinik SGM Langenthal untrennbar verbunden ist der Gründer Kurt Blatter. «Ein medizinischer Querdenker», titelt die «Berner Zeitung“ über den 68-Jährigen Hausarzt und Gesprächstherapeuten. Er betreute als Arzt in Sapporo 1972 die erfolgreichen Langläufer und Skispringer.
Weltbekannt wurde «der Mann ohne Gesicht»: Das Gesicht des Russen Jewgeni Sewerin wurde 1992 von einem Bären grausam verunstaltet. Sewerin durfte bei der SGM das sogenannte Freibett in Anspruch nehmen: Das Team operiert oder behandelt da jeweils gratis. Über Sewerin wurde ein Dokumentarfilm gedreht. Als gar Hollywood die Filmrechte seines Buches kaufen wollte, winkte Blatter aber ab.
Für den Bau der Klinik fehlten damals 1,5 Millionen Franken. Blatter: «Wir haben gebetet. Um 07.30 Uhr war die Sitzung des Stiftungsrates zu Ende und um 10 Uhr erhielt ich ein Telefon von einem Anwalt, wir sollten sofort kommen, weil wir ein grosses Erbe erhalten hätten.» Der betreffende Vererber hätte sein ganzes Vermögen der Psychiatrie Bern vermacht, aber im Testament mit Bleistift diese Passage durchgestrichen und geschrieben: «An die Klinik Dr. Blatter.» Wie hoch das Erbe sein sollte, wussten sie noch nicht. Nach drei Monaten eröffnete der Anwalt der Stiftung ein Erbe von 1,5 Millionen Franken. «Genau der Betrag, für den wir an der Sitzung gebetet hatten.» Zur weiteren Finanzierung der Klinik leistete der Freundeskreis mit 6000 Personen wertvolle Hilfe.
Auf die Frage, was die christliche Klinik SGM im Vergleich zu einem andern Spital auszeichnet, sagt Blatter: «80 Prozent der Patienten im Wartezimmer eines Grundversorgers haben ein psychosomatisches Problem.» Am häufigsten entgleisen zuerst die Magenfunktionen. Dies werde normalerweise nur mit Medikamenten behandelt. «Wir machen dies mit Medikamenten und vielen Gesprächen und haben damit Erfolg.»
Herzlich, Markus Baumgartner
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