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Raus aus der KircheAuf der Suche nach ErfolgsrezeptenEin Pfarrer in einer Halfpipe: Passen Skateboard und Kirche zusammen? Thomas Schaufelberger hat einen Weg gefunden, diese verschiedenen Orte zu vereinen. Er nennt es „radikale Hinwendung zu den Bedürfnissen der Kirchenmitglieder“. Thomas Schaufelberger (44), Ausbildungsleiter der Deutschschweizer Pfarrer der Reformierten Landeskirche, hat dieses Konzept in England kennengelernt. Wie der „Sonntag“ (Mittellandzeitung) berichtet, will er mit der Kirche zu den Menschen. Thomas Schaufelberger möchte Gottesdienste nicht nur für die Gläubigen machen, wie das heute oft der Fall ist, sondern auch für die bisher Distanzierten. Dafür will er die Gottesdienste dem Zielpublikum anpassen. Die Lösung dazu: Raus aus der Kirche, hin zu den Leuten!
Wie kann man auf sich aufmerksam machen und Kirchendistanzierte erreichen? Man muss von den alltäglichen Bildern Abschied nehmen, bei denen der Pfarrer auf der Kanzel steht. Und genau hier taucht das Bild des Pfarrers in der Halfpipe auf. Oder des Pfarrers, der drei Monate im Steineggwald bei St. Gallen lebt. Mit dieser Aktion hat Jungpfarrer Patrick Schwarzenbach (28) diesen Sommer auf sich aufmerksam gemacht. In seiner Waldhütte hatte er viel Besuch, von Freunden, Bekannten, Unbekannten und der Presse. Mit seiner unkonventionellen Art löste er ein grosses Medienecho aus.
Viele Kirchen beklagen sich über Mitgliederschwund. Immer mehr Leute schlafen am Sonntagmorgen aus. Und dagegen ist man machtlos. Oder doch nicht? Die Kirchenbänke füllen sich nicht durch Warten und Nichtstun. Wenn die Leute nicht mehr in die Kirche kommen, ist der Augenblick da, wo man die Kirche zu den Leuten bringen muss. Dazu gibt es verschiedene lohnenswerte Varianten wie Stände an der Chilbi, Hilfsaktionen, Quartierjungschar, Brunches oder Teenieparties. Schlussendlich spielt es keine Rolle, ob die Leute die Gute Nachricht in der Kirche hören, wichtig ist, dass sie sie hören.
Herzlich, Nadine Zuber/Markus Baumgartner
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