Was Sterbende am meisten bereuen

Buch über letzte Gedanken vor dem Tod

Die Australierin Bronnie Ware hat während acht Jahren als Palliativpflegerin in Surrey (England) gearbeitet. Hier hat sie Sterbende in den letzten Wochen ihres Lebens begleitet. Während der ausführlichen Gespräche wurde sie Zeugin, was Menschen im allerletzten Lebensabschnitt bewegt. Sie lernte die breite Emotionspalette kennen, die in den letzten Momenten hochkommt: Ärger, Wut, Reue. Die Erkenntnisse und Erfahrungen mit Sterbenden hat sie nun in ihrem Buch «The Top Five Regrets of the Dying» (Die fünf Dinge, die Sterbende am meisten bereuen) zusammengefasst, wie «Die Welt» und das «Newsnetz» des «Tages Anzeiger» berichten. Die fünf Dinge sind:
1. Mut, das eigene Leben zu leben: «Die meisten der Sterbenden hatten nicht einmal die Hälfte ihrer Träume verwirklicht. Es gibt so viele Menschen, die durchs Leben gehen und die meiste Zeit Dinge tun, von denen sie glauben, dass andere sie von ihnen erwarten.»
2. Nicht so viel arbeiten: «Jeder männliche Patient, den ich in den Tod begleitet habe, hat das gesagt. Sie hatten Angst, nicht genug Geld zu verdienen oder ihrer Karriere wegen. Sie bedauerten, die Kindheit ihres Nachwuchses und die Gesellschaft ihrer Partner verpasst zu haben.»
3. Mut, Gefühle auszudrücken: «Viele Menschen haben ein Leben lang ihre Gefühle des lieben Friedens willen unterdrückt. Was dazu führte, dass sie sich mit einer mittelmässigen Existenz zufrieden gaben und sie sich nie zu jenem Menschen entwickeln konnten, der sie wirklich sein wollten.»
4. Mit meinen Freunden in Kontakt bleiben: «Viele erkannten erst in ihren letzten Wochen, wie wertvoll ihre Freundschaften waren. Aber sie waren so stark von ihrem Leben eingespannt gewesen, dass sie ihre Freunde vernachlässigt oder ganz aus den Augen verloren hatten. Jeder vermisst seine Freunde, wenn er stirbt.»
5. Mir erlauben, glücklicher zu sein: «So viele Menschen realisieren erst am Ende, dass das Glücklich sein eine persönliche Wahl ist. Viele stecken aber in alten Mustern und Gewohnheiten und dem Komfort der Gewohnheit.»
Die Autorin gibt die oft tragischen Begebenheiten mit den Sterbenden anrührend wieder. In der Schweiz bietet Caritas neu einen Grundkurs für Sterbebegleitung an (www.caritas-luzern.ch/begleitung). Das berichten «Die Südostschweiz», «Zentralschweiz am Sonntag» und Radio «Life Channel» (www.lifechannel.ch/artikel/15529.html).
Herzlich, Markus Baumgartner
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