Wahlkommentar

Zur Rechten und zur Linken

Am letzten Wochenende schlug wieder einmal die Stunde der Wahrheit. Jedoch nicht in der Kirche. «Viel mehr als den Predigten lauschten viele gespannt den Ergebnissen und Kommentaren der eidgenössischen Wahlen für National- und Ständerat», schreibt Pfr. Andreas Baumann aus Emmen-Rothenburg in der «Neuen Luzerner Zeitung».
Wahlkämpfe gab es schon in der Bibel. So baten etwa einmal zwei Jünger Jesu, einst in seinem Reich zu seiner Rechten und zu seiner Linken sitzen – also mitregieren – zu dürfen. Jesus entgegnete ihnen – frei übersetzt –, dass sie nicht wüssten, welche Last und Verantwortung sie damit auf sich nehmen würden. Weil die anderen Jünger über diesen Machtanspruch unwillig wurden, fuhr Jesus weiter: «Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Grossen ihre Macht gegen sie einsetzen. Unter euch soll es nicht so sein. Sondern wer unter euch gross sein will, sei euer Diener.» (Matthäus 20, 25–26).
Pfarrer Andreas Baumann dazu: «Die schroffe Aussage von Jesus trifft sicher nicht auf unsere politischen Verhältnisse zu. Ich sehe darin auch keine Aufforderung an Christinnen und Christen, sich aus der Politik herauszuhalten. Seine Worte können aber ein Massstab sein, wie Macht aus christlicher und menschlicher Sicht zu verstehen ist: nicht zum Eigennutz, sondern als Dienst.»
Und weiter: «Ich bete für die angehenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier von links bis rechts und für alle, denen ein Amt anvertraut wird, sei es ein politisches, kirchliches oder ein anderes. Dass sie in ihrer Verantwortung gesegnet und gestützt werden und ihre Einflussmöglichkeiten für und nicht gegen die Menschen und die Mitwelt geltend machen.»
Diesem Gebet schliesse ich mich gerne an.
Herzlich, Markus Baumgartner
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