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Übersetzer der guten BotschaftS Nöi Teschtamänt Züritüütsch in neuer Auflage"Doch de Pharisäer hät s vor Töibi fascht öppis ggee." Während 14 Jahren hat der Zürcher Pfarrer Emil Weber mit dem griechischen Urtext gerungen. Daraus ist "S Nöi Teschtamänt Züritüütsch" entstanden. Der „Longseller“ ist jetzt gerade in 3. Auflage erschienen. Der frühere Boldern-Leiter und 2007 am Heilig Abend verstorbene Emil Weber mit dem exegetischen Faible hat in die 27 neutestamentlichen Bücher fast seine ganze Freizeit investiert. Angeregt durch Peter Buff, den Leiter des Jordan-Verlags, hatte Weber 1984 begonnen, das Evangelium zu übersetzen: "Und s Wort isch Fläisch und Bluet woorde", hatte Weber die berühmten Worte aus dem Prolog von Johannes übersetzt. Christus, das Wort, ist "äimaalig schöön, abgschnitte de Vater, luuter Gnaad und Waret."
Die Paulus-Briefe hatte Weber als Lehrtexte mit anspruchsvoller Theologie lange Zeit für unübersetzbar gehalten, sich dann aber selber eines Besseren belehrt. Wie die neutestamentlichen Bücher insgesamt sind auch die Briefe mündliche Bücher. Paulus hatte sie einem Schreiber diktiert und hernach der Gemeinde vorlesen lassen. Darum lag es für den Pfarrer auf der Hand, die biblischen Texte zu "vermündlichen" und in die "Sprache des Herzens" zu transponieren.
Seine Bibel eignet sich gut zum Vorlesen - in Sonntagschule, Unterricht, zur Arbeit in Erwachsenenbildung und Bibelkreisen. Nach der Devise "Schriib, was d ghöörsch" hatte Weber eine phonetische Orthographie gewählt und sich weitgehend an die "Schwyzertütschi Dialäktschrift" gehalten. Die Phonetik sei auch für Aargauer, Bündner, Ostschweizer leicht lesbar, erklärte Emil Weber. Selbst den Baslern, die einmal lupenreines Züritüütsch sprechen wollen, empfiehlt er, seine biblischen Texte zu rezitieren. "Sobald einem Webers Texte vorgelesen werden, wirken sie unglaublich stark", anerkennt Pfarrer Herbert Kohler, Mitglied im Übersetzungsteam der Zürcher Bibel, und lobt die hochkarätige und genaue Übersetzung.
Darüber berichteten schon die Neue Zürcher Zeitung und der Tages Anzeiger. (S Nöi Teschtamänt Züritüütsch. Us em Griechische übersetzt vom Emil Weber. Jordan-Verlag, Zürich. 26 Franken. Seit 1984 existiert auch „Ds Nöie Teschtamänt Bärndütsch“ der Sprachforscherin Ruth Bietenhard und dem Theologen Hans Bietenhard)
Herzlich, Markus Baumgartner
P.S. Herzliche Einladung zum cnm-Stammtisch vom 30. Juni mit einem langjährigen Chefredaktor als Gast: Er wird erzählen, wie er kirchliche Organisationen im Medienalltag spürt. Beim cnm-Stammtisch trifft sich in lockerer Runde, wer interessiert ist an Fragen rund um Medien und kirchliche Organisationen. Der Verein cnm (www.cnm.ch) analysiert die Medienpräsenz kirchlicher Organisationen, berät und hilft zudem jungen Leuten beim Einstieg in die Medienbranche. Von 19 bis 21 Uhr in der Pizzeria Atrio im Hauptbahnhof von Zürich, visà-vis des SBB-Treffpunkts. Anmeldung bitte per Mail an cnm@magnet.ch.
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