Himmlische Beats

Wie bringt man die Jugend zum Beten?

Es sollte kein normaler Unterrichtstag für die Schülerinnen und Schüler der 5. wie auch 6. Klasse im katholischen Religionsunterricht werden. Beten einmal anders, stand auf dem Programm. Mit der Hip-Hop-Band „Flashdigga“ holte Jugendseelsorger Michael Kolditz die als «Best Newcomer» Nominierten für den swiss music hip hop award 2010 an Bord. Sie erarbeiteten mit den Schülern zwei Gebete in Form des typischen Hip-Hop-Sprechgesanges, die der Kirchgemeinde bei nächster Gelegenheit vorgestellt werden sollen, berichtet die Zeitung „ Der Landbote“.
André, Mitglied Hip-Hop-Band „Flashdigga“, ist kein Fremder in der katholischen Pfarrei. „Ich war bereits als Leiter in den Lagern mit dabei“, erklärt der Vollblut-Rapper. Die Liebe zu den Leuten aus der Kirchgemeinde sei nach wie vor da. „Ich vermisse jedoch die Freude am Glauben bei den Erwachsenen.“ Deshalb war die Freude beim Rapper umso grösser, als er mit dem Kinderglauben der Schülerinnen und Schüler konfrontiert wurde. „Man sollte die Welt mehr mit Kinderaugen sehen“, sagte André.
Dies kam an diesem Unterrichtstag sicherlich nicht zu kurz. In vier Gruppen mit je einer fünften und sechsten Unterrichtsklasse Workshops wurde der Auftrag eines modernen Gebets anhand von Psalmen bearbeitet: Beat, Song, Text schreiben und rappen sowie Cover Gestaltung. „So konnte sich jeder der Schüler auf seine Art und Weise einbringen.“, sagte Kolditz. Nach getaner Vorbereitung, ging es mit allen ins Studio von flashdigga. Zwei Rapsongs konnten aufgenommen werden. „Stolz und zfriedä“ war an dem Abend wahrscheinlich nicht nur André.
Bis vor wenigen Tagen waren die Werke noch im Studio gespeichert. Nun sollte sie Michael Kolditz via CD in den Händen halten. Auf die Frage, was mit den Ergebnissen geschehe, antwortet er: „Ein Auftritt im Gottesdienst oder auch das Abspielen der CD, sind zwei Möglichkeiten, die ich mir vorstellen kann.“
«Singen kann Ausdruck von Beten sein.» Auch in der Bibel gebe es Beispiele für lautes Beten, sagt Kolditz. Wir dürfen gespannt sein was mit den Songs geschieht. Vielleicht läuft der Pfarrer der katholischen Pfarrei bei einem nächsten Gottesdienst zu einem gerappten Psalm ein.
Herzlich, Markus Baumgartner
 
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