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Blick engagiert PfarrerRegelmässige Kolumne «Heiliger Bimbam» Seit 24. Februar hat der «Blick am Abend» einen neuen Kolumnisten: den Zürcher Pfarrer Roland Diethelm. «Ich kümmere mich um Fragen, die Jung und Alt beschäftigen», sagt der 42-Jährige und fährt fort: «Die Orientierungslosigkeit nimmt zu. Wem soll man sich noch anvertrauen?» Seine Kolumne basiert auf dem Frage-Antwort-System. «Zum Beispiel könnte ich darüber schreiben, wie man mit Mitgliedern des Islam umgehen soll und diese Frage aus einer christlichen Sicht heraus beantworten.» So will er den interreligiösen Dialog fördern.
Diethelm sieht sich als einen eher konservativen Theologen. «Ich glaube an etwas und das soll man auch merken. Trotzdem können wir nicht so tun, als hätte sich in den letzten 200 Jahren nichts verändert.» Die Kolumne soll selbstironisch und doch tiefsinnig sein. «Eine Predigt ohne Witz ist eine misslungene Predigt.» In der ersten Kolumne schrieb er über die Idee des Philosophen Alain de Botton, in der Londoner Finanz-City eine Atheismus-Kathedrale zu bauen.
Diethelm ist 1969 geboren und verbrachte seine Jugend im Zürcher Weinland. Die Kirchenmusik Johann Sebastian Bachs, die philosophischen Fragen, das Interesse an den alten Sprachen, das Lesen der Bibel und eindrückliche menschliche Bekanntschaften führten ihn zum Theologiestudium. Dies begann er zuerst in Zürich, setzte es in Wien und an der Humboldt-Universität in Berlin fort. 1998 wurde er Pfarrer. Seine Predigten hält Diethelm seit 2010 in der reformierten Kirche in Zürich-Wipkingen. Er ist auch Religionslehrer, Armeeseelsorger und leistet Jugendarbeit. Zudem betreut er in Madagaskar ein Schulprojekt. «Die Spannung und das Spannende des Christseins ist, sich mit Zweifelnden auseinanderzusetzen.» Roland Diethelm ist zudem Leiter der Kommission «Reformen auf Ebene Kirchgemeinden» des Stadtzürcher Projekts «Reform 2016». Seine Arbeitsgruppe hat Modelle für eine neue Organisation der 34 Kirchgemeinden skizziert, wobei eines die Bildung von Profilgemeinden vorschlägt.
Roland Diethelm feiert gerne Gottesdienste und braucht diese Kraft für all die Tätigkeiten eines Pfarrers.
In seiner Freizeit liebt er das Reisen. Ausgedehnte Erkundungen in Afrika, Arabien und Südamerika führten ihn zu Kulturen, die ihm lieb geworden sind. So sind ihm auch ökumenische Kontakte und interreligiöse Dialoge von dieser Seite her wichtig. Als Mitglied der Kirchensynode des Kantons Zürich setzt er sich seit 2003 für eine vielfältige Kirche im Kanton Zürich ein. Dabei ist ihm ein Anliegen, dass die "Kirche für die anderen" nicht einfach zur «Kirche der anderen» wird.
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