Von Menschen und Göttern

Kinofilm «Des hommes et des dieux» erhält viel Respekt

Der Film beruht auf einem wahren Fall: 1996 wurden sieben Mönche aus dem Kloster Notre-Dame de l’Atlas in Tibhirine entführt und enthauptet. Bis dahin gelang es den französischen Mönchen in ihrem Kloster in den Bergen des algerischen Maghreb, mit der muslimischen Bevölkerung in friedlicher Koexistenz zu leben. Als kroatischen Arbeitern nicht weit vom Kloster entfernt die Kehle durchschnitten wird, holt der Terror die Männer ein.
In der Weihnachtsnacht dringt der Bandenführer ins Kloster ein und fordert Medikamente und einen Arzt für seine verletzten Kämpfer, was der Abt ablehnt. Die Situation eskaliert. Mit einer kontemplativen und subtilen Betrachtung des Alltags einer Gruppe von Mönchen schafft der Regisseur Xavier Beauvois einen äusserst authentischen Film. Die Mönche hätten das Land lang schon verlassen können, sich aber in Gottes Namen entschieden, dort zu leben, wo sie gebraucht werden.
Der filmende Schauspieler verzichtet auf eine Rekapitulation der Ereignisse und liefert stattdessen eine starke Auseinandersetzung um menschliche Angst, Feindesliebe und Mut. Der meisterhafte Film zeigt echt und berührend, wie jeder einzelne Mönch seinen eigenen Kampf kämpft.
Mit dem Glauben hat die Vernunft es ja schwer, er ist für Journalisten kaum rezensionsfähig. Trotzdem gewann der  Film in Cannes den grossen Preis und wird in den Schweizer Medien als Top-10-Film des Jahres gerühmt. Er beschäftigt sich mit der einfachen, aber tiefen Frage: Was bedeutet es, zu glauben? Und bin ich bereit, diese Konsequenzen für mein Leben zu tragen?
Es ein religiöser Film: einer, der nachdenkt über den Sinn, sich zu binden. Aber er frömmelt nicht. Er lässt Distanz zur Skepsis. Der Film bleibt bis zum Schluss glaubwürdig – das im doppelten Sinn des Wortes: des Glaubens würdig. Er vermittelt eine bedenkenswerte Botschaft, dass, wer Frieden will, sich dem Terror nicht beugen darf, da sonst gesellschaftliche Freiheit und menschliche Integrität auf dem Spiel steht. Obwohl der Film kein Happy End aufweist, ist er eine Ermutigung. Auch Menschen, die zur Kirche eine grosse Distanz haben, werden durch diesen glaubwürdigen Film berührt. Der Trailer zum Film auf www.youtube.com/watch?v=I1_pwKFgpZo&feature=fvw.
Herzlich, Markus Baumgartner
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