Promis rezitieren die Bibel

Politiker, Künstler und Wirtschaftsleute besprechen Bibelzitate

Achim Kuhn-Schellpeper schafft als Pfarrer für Breitenwirkung: In seinem Buch «Was der Mensch braucht» schreiben Schweizer Persönlichkeiten – 17 Männer und 5 Frauen, darunter Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf – ihre Gedanken zu jenem Bibelzitat nieder, das ihnen am meisten bedeutet. Kuhn-Schellpeper sagt, er habe das Buch herausgegeben, weil es für Pfarrpersonen wichtig sei, wahrgenommen zu werden. «Zudem gehören Glaube und Religion ins öffentliche Gespräch.» Das fanden u.a. auch Zeitungen wie Aargauer Zeitung, der Tages Anzeiger oder die Zürichsee-Zeitung.
Die insgesamt 23 Autorinnen und Autoren kommen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Theologie, Journalismus und Kunst. Sie kommentieren Texte aus ihrer religiösen Tradition, meist biblische, doch auch jüdische, buddhistische und hinduistische. Spannend ist das Buch (Theologischer Verlag Zürich, 256 Seiten. 28 Franken), weil die Autorinnen und Autoren unterschiedliche Bezüge zur Religion haben.
Dabei finden sich richtige Trouvaillen. Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf findet in der Religion die Quelle von «Vertrauen ins Leben, Vertrauen im Leben». In beeindruckender Art und Weise drückt sich beispielsweise die Fernseh- und Fernwehfrau Mona Vetsch aus, der die johanneische Aussage «…und die Wahrheit wird euch frei machen» wie ein Donnerschlag einfuhr. Sprachbilder wie «Alles lag eingebettet in das Rauschen der Erde, die eine Nacht lang innegehalten hatte und sich nun wieder drehte» überzeugen.
Von der «Goldenen Regel» spricht der Adliswiler Nationalrat Mario Fehr, wenn er über den neutestamentlichen Vers «Alles, nun, was ihr wollt, dass es euch die Menschen tun, das sollt ihr vor ihnen tun» nachsinnt. Solches Verhalten verbindet Fehr mit grundsätzlichem Respekt vor Dritten. Rabbiner Reuven Bar-Ephraim wiederum pocht auf den freien menschlichen Willen, der uns, unabhängig von jeder Institution, jedem Ritual oder Klerus, befähigt, in eigener Verantwortung vor Gott zu treten. Sehr persönlich schliesslich die Schilderung von Rolf Hiltl, Besitzer der gleichnamigen Restaurationsbetriebe: Ihm ist das väterliche Vorbild mit seiner gelebten praktischen Nächstenliebe bis heute Verpflichtung. Ins Stammbuch von Eheleuten würde er dies schreiben: «Erwarte nichts und schätze alles.»
Herzlich, Markus Baumgartner
 
P.S. Im Beitrag «Geschichten erzählen» habe ich leider die „Die Welt“ mit der „Die Zeit“ verwechselt. Den Originalbeitrag gibt es unter www.welt.de/print/die_welt/politik/article11810805/Erzaehl-mir-mehr-von-Gott.html.
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