Übernimmt Kirchgemeinde ein Dorf?

Wenn Kirchenleute politische Verantwortung übernehmen

In der kleinen Gemeinde Salmsach im Kanton Thurgau am Bodensee gab es lange Zeit Vakanzen im Gemeinderat. Jetzt ist die Behörde der rund 1300 Einwohnerinnen und Einwohnern grosse Gemeinde nach einigem auf und ab wieder vollständig. Gleich drei von den sechs Gemeinderäten haben einen Bezug zur Kirche. Es sind Walter Kradolfer, der während 13 Jahren die Evangelische Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach präsidierte und jetzt Vizeammann im Gemeinderat ist. Ebenfalls in den Gemeinderat gewählt wurde Roland Walther – er ist der Ehemann von Trix Gretler, der aktuellen Pfarrerin derselben Kirchgemeinde. Bereits seit letztem Herbst im Gemeinderat in Salmsach sitzt Martin Haas. Er ist Diakon in der Evangelischen Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach und als Gemeinderat zusätzlich Präsident der Schulkommission.
Wo gibt es, dass so viele Fromme voll engagiert in der politischen Gemeinde sind? Das bringt einen grossen Vorteil mit sich: Dadurch sind die Christen im Dorf kein abgehobener Klub von Unbekannten, sondern ein wichtiger und tragender Teil des Dorfes. Zusätzlich kommentierte die Lokalzeitung: „Nebst viel christlichem Gedankengut dürften die drei Herren aus ihrem engen Bezug zur evangelischen Kirchgemeinde einige Kenntnisse darüber mitbringen, wie Problemlösungen funktionieren. Das ist beruhigend nach den für Salmsach teuflisch schweren Monaten.“ Der Journalist ging sogar noch einen Schritt weiter: „Zudem eröffnet sich in Sachen Fusion Salmsachs eine völlig neue Perspektive, deren Realisierung wohl schweizweit für Schlagzeilen sorgen würde: Die Übernahme eines Dorfes durch eine Kirchgemeinde.“
Welche Bekanntheit hat die Kirche in Ihrem Dorf? Wie stark sind Ihre Leute im Dorf engagiert?
Herzlich, Markus Baumgartner
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