Über aktives oder passives Sterben

Ist Sterbehilfe oder Selbstmord erlaubt?

Die aktuelle Finanzkrise hat schon zu etwelchen Selbsttötungen geführt. Übers Sterben zu sprechen ist für die meisten ganz schwierig. Auch für die Kirchen. Die Frage hat keinen Platz in unserem schnellebigen Alltag. Wenn man sich aber ehrlich mit seinem Sterben auseinandersetzt, dann merkt man, wie weit die Meinungen auseinander gehen und wie schwierig es ist, das mit Gesetzesparagrafen zu regeln. Meistens werden aber Sterbewilligen keine Alternativen mehr aufgezeigt. Was hinter einem Sterbewunsch steht, ist nicht immer klar: Ist es Vereinsamung, soziale oder gar finanzielle Not? Hier könnten Kirchen beratend wirken, für die das Leben ein unantastbares Geschenk Gottes ist.
„Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen.“ (5. Mose 30, 19) Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen; und so wie Gott heilig ist, ist damit auch der Mensch heilig. Vor diesem Hintergrund ist uns aufgetragen, das Leben von Menschen zu schützen, wo immer diese sich gedrängt fühlen, ihr Leben als wertlos anzusehen. Dazu gehört der Einsatz aller Formen der palliativen Medizin, um leidenden Menschen die grösstmögliche Linderung zu verschaffen. Dazu gehört die umfassende Seelsorge an kranken und sterbewilligen Menschen und ihren Angehörigen. Dazu gehört eine gut entwickelte Kultur des Sterbens in Form einer sorgfältigen Begleitung unseres letzten Lebensabschnitts.
Zum Thema Sterbehilfe gibt es einen guten Witz: „Kürzlich hat ein Ehepaar am Tisch sitzend über einiges diskutiert. Dann kamen sie auf Sterbehilfe zu sprechen. Zu dem sensiblen Thema, Wahl zwischen Leben und Tod, sagte der Mann zu ihr: Wenn's mal soweit kommen sollte, lass mich nicht in einem solchen Zustand! Ich will nicht leben, wenn ich nur noch von Maschinen abhängig bin und Flüssigkeiten aus einer Flasche erhalte. Wenn ich in diesem Zustand bin, dann schalte bitte die Maschinen ab, die mich am Leben erhalten. Da ist die Frau aufgestanden, hat den Fernseher und den Computer ausgemacht und das Bier des Mannes weggeschüttet.“
Wann machen Sie die Sterbehilfe rsp. das Sterben zu einem Predigt-Thema?
Herzlich, Markus Baumgartner
Das DienstagsMAIL ist eine nicht-kommerzielle und kostenlose Dienstleistung für Christen, die ihr Engagement öffentlichkeitswirksamer gestalten wollen. Das DienstagsMAIL wird von einem Kommunikationsprofi in seiner Freizeit verfasst. Die praktischen Tipps sollen mithelfen, dass Christen verstärkt in der Gesellschaft wahr genommen werden.