|
Slow down - gerade jetztGerade in der Adventszeit zur Ruhe kommenDieses Jahr fand in London ein Festival statt, das den Müssiggang in den Vordergrund stellte. Ausgerechnet in jener Stadt, die als Zentrum der Habgier und des schnellen Geldes gilt. „Slow down London“ hiess der elftägige Event, der mit einem Schneckengang über die Waterloo Bridge begann und den Londonern die Lust an der Langsamkeit nahe bringen wollte – u.a. mit Workshops, Konzerten, Briefwerkstätten, Vorträgen und Flanerie. „Slow down“ heisst auch das Motto der neuen Werbekampagne des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) und die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU). Mit aufwändigen TV-Spots und verschiedenen anderen Werbemassnahmen rückt sie Verkehrsrowdies und Rasern auf die Pelle. Ausgestattet mit einem Millionenbudget, soll innerhalb der nächsten zwei Jahre ausgiebig auf die Gefahr von überhöhter Geschwindigkeit im Strassenverkehr aufmerksam gemacht werden. Die Waffe der Werber: Kein Mahnfinger, sondern cooles Raunen. Mit der Präventionskampagne sollen positive Emotionen ausgelöst werden, anstatt abzuschrecken. Ein an die Filmfigur Big Lebowski erinnernder Schutzengel rät den Automobilisten und Motorradfahrern singend «Slow Down. Take it Easy.» Der Song wurde vom Schweizer Hitproduzent Roman Camenzind komponiert und brachte es bereits in die Schweizer Charts. Mehr auf www.slow-n-easy.ch. Raum haben und zur Ruhe kommen ist eigentlich eine Kernkompetenz der Kirchen. Da fragt sich, wieso wir dann am Sonntag meist oft laute Partys veranstalten. „Stille ist etwas Gutes. Aber wir kommen so selten dazu“, lautet das Motto für das Jahr der Stille 2010, das verschiedene christliche Organisationen auf die Beine stellen (www.jahrderstille.ch) und mit diesem Advent gestartet ist. Statt den Verzicht zu betonen, soll das Jahr der Stille den wohltuenden Reichtum der christlichen Tradition neu entdecken: Es geht nicht um ein Jahr „ohne“, sondern um ein Leben „mit“ der Stille. Herzlich, Markus Baumgartner
|
|