Konter führt zum Torerfolg

Wie Kirchen von der Aktualität profitieren können

Kennen Sie diese Szene? Eine Fussballmannschaft ist drückend überlegen und schnürt den Gegner in deren Verteidigungsdrittel ein. Dieser bleibt eine reine Abwehrschlacht – und ab und zu ein Entlastungsangriff. Glaubt die schwächere Mannschaft an ihre Chance, kann ein solcher Konter zum Torerfolg führen.
Zogen sich Kirchen früher bei Angriffen noch in ihre Verteidigung zurück und verharrten in einer Opferrolle, so sind sie heute mutiger und wagen auch mal den Konter. Das zeigte sich jüngst bei der Werbekampagne der Atheisten: In London feierten sie mit ihren flächedeckenden Aufschriften auf den doppelstöckigen Bussen grosse Beachtung und Erfolge. Kein Wunder, sprangen die Atheisten in Deutschland und der Schweiz auf diesen Zug auf. In Deutschland führten die Atheisten eine (Zitat) «gottlose Buskampagne» durch 25 deutsche Städte und erreichten nach eigenen Angaben mehr als 20 Millionen Menschen mit ihrer Botschaft «Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott». Die Kirchen überliessen den Atheisten das Spielfeld aber nicht kampflos und begleiteten den Atheisten-Bus mit einem eigenen Tourbus mit der Aufschrift «Und wenn es ihn doch gibt ...“. Dabei wurde auf die Internetseite www.gottkennen.de hingewiesen.
Als die Atheisten nun in diesem Monat die Bewilligung für eine flächendeckende Kampagne «Da ist wahrscheinlich kein Gott – also sorg dich nicht, geniess das Leben». in der Schweiz einholten, schliefen die Kirchen auch nicht. Sie konterten augenzwinkernd zurück. Die Luzerner Markuskirche reagierte prompt mit einem in gleicher Aufmachung gemachten Transparent «Da ist bestimmt ein Gott, also sorge dich nicht, er sorgt für dich». Pastor Marek Kolman dazu: «Wir wollen damit den Ball der Atheisten mit einem Schmunzeln aufnehmen und den Leuten zeigen, dass es eine andere Sicht der Dinge gibt.» Die Schwesterkirche in Zug übernahm das Plakat, was doppelt Aufmerksamkeit schürte, weil der Stadtrat dort die Freidenker-Plakate an offiziellen Plakatsäulen offiziell verboten hatte. Verschiedene Zeitungen wie der «Tages Anzeiger» oder die «Neue Luzerner Zeitung» nahmen den Ball auf und machten Schwerpunktseiten daraus. Auch das Schweizer Fernsehen strahlte eine Diskussionssendung zum  Thema aus. So wurde öffentlich über Gott diskutiert. Genial, oder?
Herzlich, Markus Baumgartner
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