Bewaffneter Gottesdienst

US-Pastor lädt zum Mitbringen der Waffe ein

In ein Gotteshaus gehen die meisten Menschen, um zu beten oder Gott zu preisen. Doch ein US-Pastor fördert nun das Bild des bodenständigen Amerikaners, dem neben der Verfassung insbesondere auch das Tragen von Waffen heilig ist: Im US-Staat Kentucky lädt er seine Kirchenleute ein, bewaffnet zum Gottesdienst zu erscheinen.
Im Vorfeld des Nationalfeiertages am 4. Juli und zur Stärkung der Rechte der Amerikaner hat Pfarrer  Ken Pagano die Glieder der New Bethel Church in Louisville eingeladen, bewaffnet zum Gottesdienst zu erscheinen. Damit will er sich für das Recht zum Tragen von Waffen einsetzen. "Wir wollen damit verantwortungsvollen Besitz und Umgang mit Waffen fördern", zitierte der Lokalsender WAVE3 den Pfarrer der Assemblies of God, der einst Marine-Infanterist und Pistolen-Instruktor war. Vorbehalte gegenüber Waffen seien eine ungesunde Paranoia, begründete der 50-jährige Geistliche die Einladung zur "Open Carry Celebration" am 27. Juni: „Wir schämen uns nicht zu sagen, dass ohne einen starken Glauben in Gott und die Waffen unser Land jetzt nicht hier wäre.“ Bei der Veranstaltung soll eine Pistole verlost werden, patriotische Musik gespielt und Besitzer von Waffenläden und Schiessständen zu Wort kommen, berichtete die Lokalzeitung «Courier-Journal». Einzige Einschränkung von Pastor Ken Pagano: Die Waffe soll ungeladen sein. Ein privater Sicherheitsdienst wird die Besucher an der Türe überprüfen.
Mit dieser Aktion schaffte sich der Pastor schon im Vorfeld grosse Aufmerksamkeit in den Medien. Wenn Sie jetzt meinen, dass ich alle Aktionen gut finde, mit denen man in die Medien kommt, dann haben Sie sich getäuscht. Man muss in dieser globalisierten Welt zwar viel aufwenden, damit man überhaupt noch auffallen kann. Aber man kann das ganze auch übertreiben. Die Originalität kippt dann, wenn die Aktion nichts mehr mit dem Kern der Organisation – hier der Kirche – zu tun hat. Dann kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Oder wie „Blick am Abend“ zu dieser Story titelte: „Neues aus Absurdistan“.
Herzlich, Markus Baumgartner
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