Ungelöste Rätsel des Universums

Wo man etwas nicht beweisen kann, beginnt der Glauben

An manchen wissenschaftlichen Rätseln beissen sich die Wissenschaftler und Forscher seit Jahrzehnten die Zähne aus – sie können sie schlicht und einfach nicht erklären. Der Brite Michael Brooks hat 13 gesammelt und in der «Times» vorgestellt. Dienstagsmail präsentiert davon sieben:
1. Das verschwundene Universum: Die Wissenschaftler können nur gerade 4% des Universums definieren und deren Existenz beweisen. Von 96% haben sie keine Ahnung, wie sie beschaffen sind – und nennen sie deswegen mysteriös «dunkle Materie» und «dunkle Energie».
2. Das unergründliche Leben an sich: Kein Wissenschaftler kann erklären, wie aus einer Summe von Elementen ein lebendiges Lebewesen wird. Auf der ganzen Welt versuchen Forscher, aus Molekülen lebende Wesen herzustellen – und ernten dafür heftige Kritik, sie würden Gott spielen. Das grösste aller Rätsel bleibt: Was macht aus einem Haufen Chemie einen Menschen?
3. Der unausweichliche Tod: Kein Wissenschaftler weiss, wieso der Mensch eigentlich sterben muss. Gemäss einer Theorie soll der Tod von Menschen die Überbevölkerung der Erde verhindern. Er sei also ein Trick der Evolution. Die aber konzentriert sich eigentlich immer auf das einzelne Individuum und macht sich keine Gedanken zum Zustand des gesamten Planeten. Tatsächlich haben Forscher jetzt bei Würmern ein Gen gefunden, das für langes Leben sorgt.
4. Die unartigen Raumschiffe: In den 1970ern schickte die Nasa zwei Raumfähren ins All. Die beiden Pioneers kommen seither immer wieder von der Bahn ab. Sie bewegen sich jedes Jahr 13'000 Kilometer aus der für sie berechneten Spur. Die Mathematiker können sich nicht erklären, wieso die Raumfähren abdriften.
5. Die wohltemperierte Kernschmelze: Um einen Atomkern zu verschmelzen und damit Energie zu gewinnen, braucht es normalerweise die Zugabe von Energie – und somit eine Wahnsinnsexplosion. Die Energiegewinnung ohne Explosion dürfte nach den Gesetzen der Wissenschaftler eigentlich nur im Innern von extrem heissen Sternen möglich sein. Seit 1989 haben US-Wissenschaftler mehr als 200 Experimente gestartet, um die kalte Kernschmelze zu beweisen. Gelungen ist bisher keines.
6. Das kolossale Virus: In einem Kühlraum in Marseille bewahren die Forscher einen Virus auf, der 30 Mal so gross ist wie der gewöhnliche Grippevirus. Das Spezielle am so genannten Mimivirus ist, dass ein Teil seines genetischen Erbmaterials genau gleich aussieht wie das des Menschen. Das passt nicht in die bisherige Evolutionstheorie der Genetiker – und sie versuchen verzweifelt, dem Virus einen Platz in der Geschichte des Lebens auf der Erde zu geben. Bisher ist es ihnen nicht gelungen.
7. Der unfreie Wille: Das Selbstbild des Menschen basiert auf der Annahme, dass er Entscheidungen trifft und treffen kann. Doch Neurowissenschaftler kommen in den letzten Jahren vermehrt zum Schluss, dass unser Gehirn ganz von alleine reagiert. Die Frage, wie frei der Mensch wirklich ist, bleibt unbeantwortet – und eine der wichtigsten, denn sie fragt ebenfalls nach der Fähigkeit des Menschen zu Moral und somit nach seiner Schuldfähigkeit.
Wo man etwas nicht mehr erklären kann, beginnt der Glauben. Und damit befinden wir uns schon im Zentrum der biblischen Botschaft. Die ungelösten Rätsel des Universums sind ein Predigt-Thema, für das sich auch die Menschen auf der Strasse interessieren dürften.
Herzlich, Markus Baumgartner
P.S. Das Buch gibt es bisher nur auf Englisch: «13 Things That Don’t Make Sense – The Most Intriguing Scientific Mysteries of Our Time», Michael Brooks, Verlag Profile Books
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